TransBayerwald in 24 Stunden – Übernachtung in Sankt Englmar
(ra) „TransBayerwald in 24 Stunden – Übernachtung im Etappenort Sankt Englmar“ . Damit wurde am Wochenende das Ansinnen, die sieben Etappen der Südroute der neuen Premium-Moutainbikestrecke TransBayerwald statt in sieben Tagen in 24 Stunden zu bewältigen, in die Tat umgesetzt.
Gestartet sind die fünf Teilnehmer um 5.15 Uhr in Furth im Wald mit dem Ziel, vor Einbruch der Dunkelheit in Sankt Englmar zu sein. Sankt Englmar ist eigentlich Endpunkt der vierten Tagesetappe der TransBayerwald. Mit 180 Kilometer sind bis dahin gut die Hälfte der Wegstrecke von insgesamt 344 Kilometern bis zum Endpunkt Passau sowie die Hälfte der Höhenmeter (4.400 von 8.300) bewältigt.
Nachdem es in diesem Jahr coronabedingt so gut wie keine Wettkämpfe gibt, haben die Athleten Zeit für andere Projekte, und „man kann auch einmal Sachen machen, für die sonst keine Zeit ist“, erzählte am Samstag der gebürtige Englmarer und Wahl-Waldkirchener Michael Stieglbauer (38, Stieglbauer Racing Team). Von seiner Idee – die er als Liebeserklärung an seine Heimat verstanden wissen will – begeisterte er vier Freunde: Martin Schätzl (28, RSV Passau), Johannes Holzfurtner (23, Gesundheitspark Dreiländereck), Philipp Bertsch (25, Stieglbauer Racing Team) und Tobias Six (33, St. Englmar).
Michael Stieglbauer als erfahrener 24-Stunden-Fahrer wollte zusammen mit seinem Team die 344 Kilometer ursprünglich an einem Tag absolvieren. Die Strecke führt durch viele Waldgebiete. Um Fauna und Flora nicht zu stören, verzichten die Athleten auf Nachtfahrten. Die Tour wollten sie trotzdem in deutlich unter 24 Stunden mit einem Schnitt von zirka 18 km/h bewältigen. Nachdem die Truppe bereits um 16 Uhr in Sankt Englmar eintraf, war klar, dass sie das selbst gesteckte Ziel auch schaffen werden.
180 Kilometer, 4.400 Höhenmeter, 8,5 Stunden reine Fahrzeit, einen Schnitt von 21 Stundenkilometern und gewichtsabhängig einen Verbrauch von 6.000 bis 7.000 Kalorien, so die Parameter des ersten Tages.
Zehn Brezen, zehn Riegel, „etwas Gel“, ein Blechkuchen, 30 Liter Wasser und zwei Liter Cola – das musste Franz Stieglbauer bereithalten, der als Betreuer das Begleitfahrzeug, ein Wohnmobil vom Sponsor der Aktion, Knaus Tabbert, fuhr. Franz Stieglbauer ist mit der Streckenführung der TransBayerwald bestens vertraut, war er doch von Anfang an bei den Planungsworkshops zur Routenführung des Tourismusverbandes Ostbayern als Experte eingebunden und ist natürlich auch Wegepate für die Etappe 4 zwischen Falkenstein und Sankt Englmar.
Begeistert zeigten sich die Profis von der Streckenführung und Beschilderung: „Einfach perfekt – so was muss man erst mal hinbringen auf dieser langen Strecke“, so Martin Schätzl, der vor allem erstaunt war, wie anspruchsvoll und attraktiv doch die für Breitensportler geplante Strecke auch für einen Profi ist. „Für Normalos ohne E-Bike wird es an manchen Stellen schon selektiv“, fügte er grinsend hinzu. Der Englmarer Tobi Six hat auf dieser neuen Strecke „viele schöne Fleckerl entdeckt“, die er auch als vielgeradelter Einheimischer noch nicht kannte. Und wieder loben die fünf Athleten die Planung der Route: Jede Menge tolle Aussichtspunkte, die zum Verweilen einladen, viele touristische Attraktionen entlang der Strecke, die man besuchen kann, sofern man die nötige Zeit dafür hat, immer wieder mal ein Badeweiher oder Freibad, die für die nötige Erfrischung sorgen können. Auch die Ausstattung mit E-Bike-Ladestationen sei vorbildlich, so das Fazit.
Empfangen wurden die die fünf sympathischen Radprofis im Etappenort von Bürgermeister Anton Piermeier, stellvertretenden Landrat Andi Aichinger, dem Sportbeauftragten der Gemeinde, Lukas Troiber und Astrid Piermeier von der Touristinfo. Nach einem ruhigen Grillabend und einem Start um 5 Uhr früh kamen die fünf Radsportler im Laufe des Sonntagnachmittags schließlich in Passau an.