Tierschutz: Die bayerische LINKE stellt sich auf
(ra) Der 36-jährige Oberschneidinger Stefan Hölzl wurde am Samstag in Ingolstadt zum Sprecher der bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz und Tierrechte der Partei DIE LINKE gewählt. Gegenüber regio-aktuell24 forderte Hölzl die Situation gerade ostbayerischer Tierheime nachhaltig zu verbessern. Diese seien durch die Unterbringung von Tieren aus illegalem Handel belastet, ohne dass der Freistaat sie angemessen unterstützen würde.
Geleitet wird die Landesarbeitsgemeinschaft von einer Doppelspitze bestehend aus Sylvia Arlette Greif (Kochel am See) und Stefan Hölzl (Oberschneiding, Landkreis Straubing-Bogen) zusammen mit Ute Ebert (Großmehring, Landkreis Eichstätt), Michaela Obst (München) und Jens Mayer (Ingolstadt) jeweils als Beisitzer. Die Arbeitsgemeinschaft versteht sich als Ideengeber in Fragen des Tierschutzes und der Tierrechte insbesondere auf landespolitischer Ebene.

„Hier gibt es“, so Hölzl, „erheblichen Verbesserungsbedarf“. Ausgerechnet das reiche Bayern sei eines der wenigen Bundesländer, das Tierheime nicht fördert. Die staatliche Aufgabe der Unterbringung herrenloser Tiere werde so auf Kommunen und Ehrenamtliche abgewälzt. Der Linken-Politiker kritisiert: „Gerade ostbayerische Tierheime leiden besonders unter der Belastung durch die Unterbringung zahlreicher Tiere aus illegalem Handel.“ Um so unverständlicher sei die Untätigkeit der Staatsregierung vor dem Hintergrund eines vergleichsweise geringen Finanzbedarfs.
Neben klassischen Themen des Tierschutzes will sich die Landesarbeitsgemeinschaft mit der Schnittstelle zur Landwirtschaftspolitik befassen. „Die LINKE setzt sich für eine nachhaltige Landwirtschaft ein, die nicht auf Profitinteressen der Weltmärkte ausgerichtet ist. Statt dessen soll die Landwirtschaft Wertschöpfung vor Ort, Tierwohl und den Erhalt der Mitwelt in den ländlichen Räumen sichern.“ Einen grundsätzlichen Konflikt zwischen den Interessen des Tierschutzes und der Landwirtschaft sieht Hölzl daher nicht.Vielmehr seien beide in der Sache natürliche Verbündete. Ein Paradebeispiel hierfür seien Schlachthöfe, in denen Mitarbeitende und Tiere unter gnadenlosen Profitinteressen leiden. Über einen Mangel an Themen jedenfalls wird sich die neue Landearbeitsgemeinschaft nicht beklagen können, ist sich Hölzl sicher.