Telefonbetrüger haben in der Region Niederbayern wieder zugeschlagen
(pol) Es sind bisher Fälle in Aiterhofen (Landkreis Straubing-Bogen) und Waldkirchen (Landkreis Freyung-Grafenau) bekannt – Fälle im Zusammenhang mit sogenannten „Schockanrufen“. Am Mittwoch haben erneut Telefonbetrüger in Niederbayern mit dieser Masche zugeschlagen. In den beiden bekannten Fällen haben zwei Seniorinnen über 100.000 Euro an zwei unbekannte Männer übergeben.
Im ersten Fall wurde eine Seniorin aus dem Gemeindebereich Aiterhofen am frühen Nachmittag von einem Unbekannten angerufen. In dem Gespräch teilte ihr der Anrufer mit, ihr Sohn habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Um einer Haftstrafe zu entgehen, müsse nun auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine sechsstellige Summe als Kaution hinterlegt werden. In der Annahme, ihr Sohn habe tatsächlich einen schweren Verkehrsunfall verursacht, übergab die Seniorin in der Nähe der Kirche in Aiterhofen gegen 14.30 Uhr das geforderte Bargeld an einen unbekannten Abholer.
Beschreibung des Abholers:
Etwa 175 bis 180 cm groß, südländisches Aussehen, er soll deutsch mit ausländischem Akzent gesprochen haben.
Zeugenaufruf
Zeugen, die am Mittwoch gegen Mittag im Gemeindebereich Salching, insbesondere in den Ortsteilen Kirchmatting/Wolferkofen sowie zwischen 14 Uhr und 14.45 Uhr verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge bei der Kirche in Aiterhofen beobachtet haben, werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Straubing, Tel. 09421/868-0, oder jeder andere Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Abholer vom Bahnhof Straubing nach Aiterhofen und auch wieder zurück mit einem Taxi gefahren ist. Der Zeugenaufruf richtet sich deshalb insbesondere auch an örtliche Taxiunternehmen.
Ein zweiter Fall, mit der nahezu identischen Vorgehensweise, ereignete sich fast zeitgleich in Waldkirchen. Eine Seniorin übergab gegen 14.30 Uhr an der Haustüre eine hohe Bargeldsumme und Gold an einen unbekannten Mann. Von dem Abholer liegt bislang keine Beschreibung vor.
Zeugenaufruf
Auch in diesem Fall sind die Ermittler auf Zeugenhinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Zeugen, die gestern im Bereich der Steinwiesstraße verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge beobachtet haben werden gebeten, sich mit der Polizeistation Waldkirchen, Tel. 08581/986566-0. Es kann auch in diesem Fall nicht ausgeschlossen werden, dass der Abholer zunächst mit einem Taxi zum Übergabeort fahren ist. Der Zeugenaufruf richtet sich deshalb insbesondere auch an örtliche Taxiunternehmen.
In beiden Fällen richtet sich der Zeugenaufruf gezielt auch an Betreiber von Pensionen und Hotel im Großraum Passau, insbesondere im Bereich Pocking, Bad Griesbach. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Abholer bereits Anfang dieser Woche jeweils für einen Tag in einer Pension oder Hotel übernachtet und zunächst eine Übernachtung gebucht haben. Anschließend könnte die Buchung um eine Nacht verlängert worden sein.
Bei den Abholern könnte es sich unter Umständen um Slowaken, Polen oder Tschechen handeln die das angemietete Zimmer in dem gebuchten Zeitraum nicht oder nur sporadisch verlassen haben.