2. Juni 2025
Landkreis Straubing-Bogen

SPD-Kreistagsfraktion befasst sich mit Wohnungsbau im Landkreis Straubing-Bogen

(ff) Wie schaut es auf dem Wohn- und Mietmarkt im Landkreis Straubing-Bogen aus? Diese Schwerpunktfrage stand im Mittelpunkt des Ortstermins der SPD-Kreistagsfraktion am Donnerstag in Hunderdorf. Stellvertretender Fraktionsvorsitzender Heinz Uekermann hatte diesen Termin veranlasst, wozu Geschäftsführerin Claudia Stern der Kreiswohnungsbau GmbH des Landkreises und Diplomingenieur und Architekt Manfred Reitberger umfangreiche Informationen gaben.

Unter deren Federführung entstehen hier derzeit 15 neue Wohnungen mit insgesamt 992 Quadratmetern Wohnfläche unter modernsten Voraussetzungen. Als Fertigstellungstermin ist derzeit Juli 25 geplant.

Fraktionsvorsitzender Martin Kreutz erinnerte eingangs daran, dass die Sozialdemokraten seit jeher hinter dieser wichtigen Institution stehen und erfolgreich gegen anderslautende politische Strömungen verteidigt haben. Wie Geschäftsführerin Claudia Stern einleitend ausführte, sei die Kreiswohnungsbau seit 1959 ein kommunales Wohnungsunternehmen als alleiniger Gesellschafter des Landkreises Straubing-Bogen. In deren Besitz befänden sich derzeit 638 Wohnungen, ein eigengenutztes Büro, 154 Garagen und 323 Kfz-Stellplätze in den Standorten Bogen, Hunderdorf, Mitterfels und auch in Straubing.

Auf Nachfrage von Kreisrat Fritz Fuchs betonte Stern, im Wesentlichen diene die Gesellschaft der Versorgung der Bevölkerung mit preiswertem Wohnraum. Ebenso sei es ihr Schwerpunkt, mittels umfangreicher Modernisierungsmaßnahmen und energetischen Sanierungen die Verbesserung des Wohnungsbestandes aufrecht zu erhalten. Zum Kerngeschäft gehörten auch die Bewirtschaftung und Entwicklung der eigenen Wohnungsbestände. Aus diesem Grund seine in den letzten 18 Jahren gut 32 Prozent des Wohnungsbestandes generalsaniert worden. Dafür seien insgesamt fast 18 Millionen Euro investiert worden, stellte Stern fest.

Neubau an der Ringstraße in Hunderdorf

„In den Jahren 2010 bis 2025 wurden sechs Wohngebäude mit insgesamt 78 Wohnung mit einem Kostenaufwand von 13,23 Millionen Euro neu errichtet worden“, betonte die Geschäftsleiterin weiter. Darin eingerechnet sei die derzeitige Neubaumaßnahme in der Ringstraße in Hunderdorf. Die Gesamtkostenberechung für das frei finanzierte Wohngebäude betrage 3,71 Millionen Euro. Während des Rundganges im Gebäude erläuterte Architekt Manfred Reitberger weitere Daten. Hier entstünden 1,5-Zimmer, 2-Zimmer, 3-Zimmer und 4-Zimmerwohnugen von 42 bis 92 Quadratmetern.

Die Erschließung der Wohnungen erfolge über „Laubengänge, wobei der Baukörper dem Geländeverlauf angepasst sei. Dadurch ergäben sich im Untergeschoss noch drei vollwertige Wohnungen. Zur Bauausführung sagte Reitberger, diese erfolge in Massivbauweise mit Objektziegeln beziehungsweise mit gedämmten Stahlbetonwänden. Die Wärmedämmjung entspreche  den hohen KFW-40 NH Anforderungen. Geheizt werde mit drei Luft-Wasserwärmepumpen mit einer zusätzlichen PV-Anlage zur Stromerzeugung mit Eigennutzung. Nach dem Abbruch der alten Wohnanlage im April 2023 war noch im September Beginn der Bauarbeiten mit Rohbaufertigstellung im Juli 2024. Geschätzt betragen die Baukosten 3,7 Millionen Euro.

Kreiswohnbau unterstützt landkreisansässige Handwerksbetriebe

Geschäftsleiterin Claudia Stern führte weiter aus, trotz der unsicheren wirtschaftlichen Lage in den verschiedenen Bereichen der Wirtschaft konnte die Kreiswohnbau im September 2023 den Spatenstich durchführen. Durch die Vergabe von Aufträgen an überwiegend landkreisansässige Handwerksbetriebe unterstütze die Kreiswohnbau die heimische Wirtschaft. Aufgrund der steigenden Anforderungen an den Umweltschutz zur Einsparung von Energie sowie steigender Ansprüche an die Wohnungsqualität werde die Aufrechterhaltung sowie die Verbesserung des Wohnungsbestandes durch umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen und energetische Sanierung der Wohnhäuser auch in den kommenden Jahren Schwerpunkt der Unternehmenspolitik sein.

Allerdings schränken die nach wie vor hohen Baukosten die Handlungsmöglichkeiten in der planungsintensiven Wohnungswirtschaft ein. Nachdem das Mietniveau auf einem sozialverträglichen Maß gehalten werden soll, werde es immer schwieriger, die Wirtschaftlichkeit von Baumaßnahmen darzustellen. Das Angebot an preisgünstigen, frei finanzierten und öffentlich geförderten Wohnungen sei nicht ausreichend. Die Gesellschaft beabsichtige daher, an ihren Standorten in den kommenden Jahren weiterhin zusätzlichen Wohnraum durch Neubauten bereit zu stellen. Den Anfragen von Bürgermeister Martin Panten und Kreisrat Josef Eisenhut, auch in Parkstetten und Geiselhöring in den Wohnungsbau einzusteigen, beschied Geschäftsleiterin Claudia Stern daher wenig Aussicht auf Umsetzung.