Rote Raben unterliegen im Niederbayern-Derby
(hs) Die Roten Raben mussten sich beim ungeschlagenen Tabellenführer Nawaro Straubing mit 0:3 (20:25/20:25/16:25) geschlagen geben. Damit bleiben die Damen aus Vilsbiburg weiter auf dem vierten Platz in der 2. Bundesliga Pro, während Straubing mit acht Siegen aus acht Spielen unangefochten an der Spitze seine Kreise zieht. „Es gibt so Tage, da klappt bei einer Mannschaft einfach alles, das war bei uns heute nicht so gut“, sagte der Raben-Trainer Alberto Chaparro und räumte fair ein, dass „Straubing an diesem Tag einfach in allen Belangen besser war“.
Die Roten Raben hatten sich vor dem Spiel vorgenommen, sofort Druck auszuüben und Straubing gar nicht erst zur Entfaltung kommen zu lassen. Sie starteten mit Spielführerin Madleen Piest, Jana Gärtner, Crystal Burk, Irene Ramos, die auch zur MVP gewählt wurde, Cayetana Lopez Rey und Julia Brandhuber, die die erkrankte Mittelblockerin Laura Bergmann ersetzte. Ihren Matchplan konnten sie allerdings nicht durchsetzen. Die rund 730 Zuschauer in der Turmair-Arena erlebten eine Straubinger Mannschaft, die konzentriert und konsequent agierte und beim 10:6 im ersten Satz erstmals vier Punkte davongezogen war. Zwar schafften es die Roten Raben immer wieder, sich punktemäßig heranzuarbeiten, doch dann gaben die Gastgeberinnen wieder Gas und holten sich nach nur 24 Minuten den ersten Satz mit 25:20.
Straubinger Power-Volleyball
Auch wenn das Glück über weite Strecken auf Seiten der Straubinger Damen war, konnte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Spielerinnen der Roten Raben „immer wieder Probleme in der Annahme hatten und dem Straubinger Power-Volleyball nichts entgegensetzen konnten“, beschrieb es Raben-Trainer Chaparro. Darin war er sich mit seinem Trainer-Kollegen auf Straubinger Seite, Roland Schwab. Er bestätigte, dass sein Team mit einem guten Service Druck machte und durch mannschaftliche Geschlossenheit glänzte.
Das setzte sich auch im zweiten Satz fort. Da lagen die Roten Raben zeitweise acht Punkte zurück und fanden einfach kein Mittel, Straubing Paroli zu bieten. „Wir hatten uns das logischerweise ganz anders vorgestellt. Da machen wir keinen Hehl daraus“, sagte Raben-Spielführerin Madleen Piest nach dem Spiel einigermaßen konsterniert. Vor allem den Angriffen von Straubings Spielführerin Valbona Ismaili und Franziska Koob hatten sie wenig entgegen zu setzen. Am Ende ging auch der zweite Satz mit 25:20 nach 25 Minuten an Nawaro Straubing.
Das letzte Quäntchen fehlte
Raben-Trainer Alberto Chaparro versuchte, die anschließende Zehn-Minuten-Pause zu nutzen, um seine Spielerinnen neu einzustellen. Die erste Videoanalyse zeigte, dass „wir gar nicht so schlecht waren“, meinte er. Allerdings habe „halt immer wieder das letzte Quäntchen gefehlt“. Er machte das auch an der dreiwöchigen Wettkampfpause fest. Hier sah er Straubing deutlich im Vorteil. Die Spielerinnen der Roten Raben gingen zum dritten Satz motiviert aufs Feld, entschlossen, dem Spiel noch einmal eine Wende zu geben. So gingen sie beim 3:2 auch das erste Mal in dieser Begegnung in Führung. Das Aufbäumen war allerdings nur von kurzer Dauer. Straubing übernahm wieder das Kommando: Beim 7:3 und beim 21:15 für Straubing versuchte Raben-Trainer Chaparro mit einer Auszeit noch einmal Einfluss auf das Spiel seiner Mannschaft zu nehmen. Doch beim 25:16 nach 26 Minuten war die Messe gelesen und Straubing freute sich ausgelassen über den Sieg.
Die Damen aus Vilsbiburg mussten das Ergebnis erst einmal sacken lassen. Zudem musste Mittelblockerin Julia Brandhuber gleich noch ihr „dickes Knie“ behandeln lassen. Sie war Mitte des zweiten Satzes nach einem Sprung unglücklich gelandet. Viel Zeit zum Verdauen der Niederlage bleibt den Raben-Spielerinnen nicht: Sie erwarten am kommenden Samstag im Achtelfinale des DVV-Pokales den Erstligisten USC Münster in der Ballsporthalle; und da werden die Karten wieder neu gemischt.