Rauchen und Lifestyle: Zwischen Tradition, Trend und persönlichem Stil
(ra). Neben alkoholischen Getränken wie Whisky und Wein bleibt auch das Rauchen der Erwachsenenwelt vorbehalten. Trotz groß angelegter Kampagnen gegen den Tabakkonsum zählen Zigaretten und Zigarren für viele Menschen zum Alltag. Der Grund: Genussrauchen ist eine Art kulturelles Erbe und hat viel mit dem Lifestyle eines Menschen zu tun.
Den Alltag unterbrechen, das Leben zelebrieren
Keine Frage: Vernünftig ist das Rauchen nicht. Aber darauf kommt es nicht an. Es gewährt kleine Pausen, in denen die Menschen aus dem Korsett des Alltags ausbrechen. Momente, die Menschen heilig sind und in denen sie sich gesellig zusammenfinden. In seinem Buch „Das schmutzige Heilige und die reine Vernunft“ hat der österreichische Philosoph Robert Pfaller den Charakter dieser kleinen Unterbrechungen beschrieben: Der Unterbrechung durch das Rauchen kann „Glamour des Zauberhaften“ innewohnen. Die kubanische Zigarre und die Freude am Anblick des in die Luft geblasenen Zigarettenrauchs öffnen eigene Zeitfenster. Auch wenn er ungesund ist – viele erwachsene Menschen möchten sich diesen Genuss gelegentlich gönnen.
Rauchen als Teil des persönlichen Lebensstils
Wie beim Alkohol haben die meisten Nutzer beim Tabak ihre persönliche Marke und eigene Vorlieben. Eine Marke ist mit geschmacklichen Nuancen verbunden. Oft steht sie für einen bestimmten Lebensstil oder belebt Erinnerungen. Mancher Raucher erinnert sich an die erste Zigarette oder an eine, die in einem besonderen Lebensmoment geraucht wurde. Heute können Zigaretten bequem online bestellt werden. Das breit aufgestellte virtuelle Sortiment bietet die Chance, seltene Marken und Tabakprodukte aus anderen Ländern zu kaufen. Darüber hinaus bieten Aktionsangebote und große Bestellmengen eine günstige Einkaufsmöglichkeit.
Zahlreiche prominente Persönlichkeiten waren dem Tabak eng verbunden
Die Kultur des Rauchens folgt in unterschiedlichen Epochen verschiedenen Trends. Manchmal führen sie dazu, dass das Rauchen zum festen Teil einer Subkultur wird. In den 1970er Jahren gab es kaum Nichtraucher unter den Schriftstellern und Rockstars. Die lässig getragene Zigarette in der Hand findet sich auf vielen Porträts dieser Zeit. Die meisten Philosophen gaben der Pfeife den Vorzug. Viele Raucher pflegen die Gesten ihrer persönlichen Vorbilder oder fühlen sich beim Rauchen bekannten Szenen aus Filmen näher.
Diese Berühmtheiten zählen zu den bekanntesten Rauchern:
– Helmut Schmidt: wurde bei öffentlichen Auftritten meist vom geltenden Rauchverbot befreit
– Marlene Dietrich: präsentierte sich beim Zigarettenrauchen in formvollendeter Eleganz
– Bertolt Brecht: pflegte zeitlebens eine Vorliebe für Zigarren mit Virginia Tabak
– Jean-Paul Sartre: rauchte beim Schreiben in Cafés zahlreiche Pfeifen und Zigaretten
– David Hockney: der berühmte englische Künstler ist als eingefleischter Rauchfan bekannt
Rauchen ist nicht gleich Rauchen
Die Wahl des Tabakprodukts kann unterschiedliche Momente des Lebens begleiten. Die Zigarette ist vor allem als Pausenbegleiter bekannt. Gegenüber einer kurzen Zigarettenpause erfordert das Pfeifenrauchen Zeit und innere Gelassenheit. Zigarren gelten als Begleiter besonderer Anlässe. Wer sein Laster nicht als Abhängigkeit auslebt, sondern als gelegentliches Genussrauchen zelebriert, sollte das Mittel gezielt auswählen. Übermäßiger Nikotinkonsum kann ansonsten Erkrankungen nach sich ziehen, auf die zahlreiche Informationsbeiträge die Verbraucher jeden Tag hinweisen. Die Wahl der eigenen Laster bleibt letztlich jedem Menschen selbst überlassen.