Straubing

Peter Liebl zeigt „Porträts und abstrakte Bilder“

(ra) In der Galerie Halle II im Alten Schlachthof finden Besucher bis zum 30. August Werke des Künstlers Peter Liebl. Die Ausstellung „Porträts und abstrakte Malerei“ wurde am Donnerstagabend eröffnet. Es geht dem Künstler Peter Liebl bei seinen abstrakten Bildern auf Leinwand nicht um ständig neue Bildkompositionen, sondern vielmehr um die Konzentration auf Farbbeziehungen.

Der Künstler Peter Liebl präsentiert seit Donnerstag Werke seines Schaffens in der Gallerie Halles II. – Foto: Haas

Malerei aus der Farbe führt bei Peter Liebl immer zu einfachen, schematischen Ordnungen. Als Pendant zu seiner abstrakten Malerei spielen die Porträtbilder bei ihm eine wichtige Rolle. Die künstlerische Herausforderung – so der Künstler – gilt dabei dem Experiment, Figur und Geometrie des Raumes, das Abstrakt- Objektive und das Gegenständlich-Subjektive zu versöhnen. So entsteht eine spannungsreiche Harmonie zwischen der Darstellung der konkreten Figur des Menschen und den abstrakten Formen des Hintergrunds.

Quadrate gehören zu Liebls abstrakten Bildern
Foto: Haas

Peter Liebl hat sich in seiner künstlerischen Entwicklung nicht an Moden oder Trends des Kunstmarktes orientiert. Wie er selbst sagte, habe er immer versucht, seinen eigenen Weg zu finden, auch wenn er oft auf Ablehnung gestoßen sei. Der Künstler unterstrich: „Ich möchte etwas Individuelles schaffen, etwas Persönliches.“ Dabei müsse er auch bereit sein, an seine Grenzen zu gehen, auch das Leid anzunehmen, das Scheitern. Kunst entsteht nach Meinung Liebls aus der Innenwelt des Schaffenden und seiner Verbundenheit mit allem Lebendigen. Dazu gehöre auch die Zwiesprache mit den alten Meistern.

Peter Liebl, geboren 1946 im heutigen Bad Kötzting im Bayerischer Wald, studierte nach seinem Abitur von 1969 bis 1973 an der Kunstakademie in München. Von 1976 bis 2000 übte er eine Lehrtätigkeit am Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen aus. 2005 war er Stipendiat am Virginia Center of Creative Art in Virginia (USA). Kontinuierlich zu arbeiten begann Liebl 1973 in Graz. An der Kunstakademie war Malerei zu seiner Zeit verpönt, gefordert sei politisches Engagement gewesen.

Erst nach dem Studium hatte Liebl nach seinem eigenen Stil gesucht. Zunächst malte er schachbrettartige Bilder, in denen er nach überzeugenden Farbklängen suchte. Bis er nach mehreren Übermalungen spürte, dass das Bild fertig war und klang. Liebl dazu: „In der Kunst sehe ich ein Modell, etwas Schönes zu machen.“ Aber was ist schön? Dahinter steckt für Liebl die unerfüllbare Sehnsucht. Künstlerische Arbeit erfordere ein andauerndes Ringen und auch wieder ein Loslassen.

Liebls Porträts haben einen magischen unheimlichen Blick – Foto: Haas

Heute sind ein wichtiger Teil seiner Arbeit Porträts. Seine Bilder wirken wie moderne Ikonen. Das war dem Künstler selber am Anfang gar nicht so klar. Aber seit Jahren versucht Liebl das zu formulieren: Aufgewachsen im Bayerischen Wald, in einer katholisch geprägten Umwelt verleugnet er seine Wurzeln nicht. Nach persönlichen Protesten an den verkrusteten Strukturen ist mir bewusst geworden, dass Religion und Kunst etwas sehr Entscheidendes gemeinsam haben, nämlich die Sehnsucht nach Vollkommenheit und Erlösung. Liebl möchte deshalb ein Gesicht malen, das verdichtet ist und nicht ein Porträt im naturalistisch-realisitischen Sinne. Daher auch seine Vorliebe für die Ikonenmalerei, in der er sich verwirklicht sieht.

Die Ausstellung ist bis zum 30. August jeweils am Donnerstag von 16 bis 20 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Nähere Auskünfte: Kulturamt der Stadt Straubing, Christiane Heppler, Tel. 09421-944 60143, christiane.heppler@straubing.de