ÖDP/PU zeigt kein Verständnis für Mehrweggeschirr bei Streetfoodfestival
(ra) Unverständnis bei der ÖDP/PU in Straubing. Stadtrat und Ordnungsausschussmitglied Karl Dengler ging am Donnerstagabend in einer Parteisitzung auf dem jüngsten Beschluss des Ordnungsausschussen bezüglich eines Streetfoodfestivals ein. Der Veranstalter war nicht bereit, Mehrweggeschirr zu verwenden – und der Ausschuss lässt dies kurzerhand zu. Dengler wies darauf hin, dass es sehr wohl Kommunen gibt, die Großveranstaltungen auch ohne Müllorgien durchführen können.
Dazu zählt sogar das Münchner Oktoberfest. Die beiden Säulen des Abfallvermeidungskonzeptes seien nach Darstellung Karl Denglers das Verbot von Einweggeschirr sowie die strikte Trennung des Abfalls. „Auf dem Oktoberfest ist seit 1991 ausschließlich Mehrweggeschirr und -besteck zugelassen“, hob der ÖDP-Stadtrat hervor. Erfrischungsgetränke würden nur in Mehrwegflaschen gegen ein Mindestpfand von einem Euro abgegeben. Der Verkauf von Getränken in Dosen sei verboten. Bei der Anlieferung von Lebensmitteln und Bierkrügen würden wiederverwendbare Transportbehältnisse benützt werden. Alle Abfälle würden sortiert und die Wertstoffe in die dafür vorgesehenen Sammelbehälter gebracht werden.“
Für Karl Dengler ist nicht nachvollziehbar, dass Vorgaben beim Oktoberfest, beim Gäubodenvolksfest oder auch bei Tollwood eingehalten werden können und der Betreiber eines wesentlich kleineren Wochenendangebotes dies nicht stemmen könne. „Da geht es um den mangelnden Willen und dem hätte die Stadt auf die Sprünge helfen müssen“
Er fordert die Stadt auf sich Handlungskonzepte für abfallarme Großveranstaltungen und Straßenfeste – wie es z. B. eines aus Berlin gibt – zu ordern. Hier ist geregelt wie Abfalltrennung und -vermeidung gelingt. Es gibt Handlungsempfehlungen für die Verwaltung und bietet Konzepte für zukunftsfähige Veranstaltungen. So könnte die Stadt z. B. eine kommunale Satzung beschließen, dass bei öffentlichen Veranstaltungen grundsätzlich Mehrweggeschirr verwendet werden muss. Nachdem im § 2 Absatz 3 der Verpackungsverordnung ausdrücklich nicht von einer abschließenden bundesrechtlichen Regelung ausgegangen werden kann, kann eine kommunale Satzung durch die Straubinger Stadträte beschlossen werden. „Dies ist eine Aufgabe für die Stadträte der ÖDP/PU im neuen Stadtrat“, so die Selbstverpflichtung von Karl Dengler.
Im Anschluss an das Referat von Karl Dengler ging Kandidatin Kristina Dengler auf die Möglichkeit der Plastikvermeidung im Haushalt ein. Mit selbsthergestellten Cremes und Pasten zeigte sie konkret auf, dass die Zubereitung von Kosmetik, Waschmittel oder Wachstücher als Ersatz für Plastikfolien möglich ist. Mit Hinweisen zu Fachbüchern und Möglichkeit zum verpackungsarmen oder –freien Einkauf rundete sie ihren Exkurs in die Praxis ab.
Stadträtin Raphaela Wild beschäftigte sich mit Mikroplastik in Kleidungsstücken, z. B. in Fleece-Pullis und Fleece-Jacken. Bei jedem Waschen werden kleinste Teile herausbefördert und belasten nicht nur die Kläranlagen, sondern belasten die Gewässer allgemein. Umsteigen auf Naturmaterialien wie Baumwolle, Leinen, Wolle und Seide sei die bessere Alternative.