ÖDP/PU-Kreistagsfraktion sagt dem Kreisjugendring Unterstützung zu
(ra) „Unser Tagungshaus wird von den Jugendgruppen geschätzt, weil es großzügige Raumangebote im Erdgeschoss für alle Aktivitäten der Jugendarbeit bietet, gut an den ÖPNV angebunden ist und von uns preisgünstig vermietet werden kann“ berichtete Kreisjugendringsvorsitzender Robert Dollmann bei der Sitzung der ÖDP/PU-Kreistagsfraktion am Montag im Jugendtagungshaus Geiselhöring.
Allerdings gebe es bei 9 von 10 Beurteilungen auch immer zwei „große Aber“ ergänzte KJR-Geschäftsführer Richard Maier: „Unser Haus ist nicht barrierefrei und die sanitären Einrichtungen sind einfach nicht mehr zeitgemäß.“ Vor allem das Fehlen eigener Duschen für erwachsene Jugendleiter und Lehrkräfte sei problematisch. „Wir haben seit Jahren eine sehr gute Belegung und arbeiten kostendeckend, denken aber mit Sorge an die kommenden Jahre, in denen die genannten Mängel womöglich von den Besuchern nicht mehr akzeptiert werden“ bekräftigte auch Dollmann.
Die ÖDP/PU-Kreistagsfraktion war vollzählig nach Geiselhöring gekommen und folgte interessiert der Führung durch das Haus. Auch die anschließende Präsentation erster Skizzen für die geplante Modernisierung wurde als sehr informativ erlebt. In der Diskussion mit den Vorstandsmitgliedern des KJR – neben Robert Dollmann waren auch der stellvertretende Vorsitzender Josef Solleder und Beisitzer Florian Sporrer mit dabei – waren sich die Teilnehmer schnell einig, dass einige begrenzte Eingriffe in den alten Bestand das Problem nicht lösen würden. Erste Nachfragen hätten ergeben, dass der Bayerische Jugendring als Hauptförderer den möglichen 30-prozentigen Zuschuss nur geben werde, wenn die „inklusive Qualität des Hauses“ mit Barrierefreiheit auf hohem Niveau erreicht werde.
Kreisrätin Martha Altweck-Glöbl erinnerte an die Erbauungszeit des Jugendtagungshauses, in der sie selbst im KJR aktiv war: „Die Erfolgsgeschichte dieser Einrichtung muss weitergehen; deshalb sollte der Kreistag die Pläne für die unverzichtbare, zeitgerechte Modernisierung unterstützen.“ Dem pflichtete auch 1. Bürgermeisterin Anita Bogner aus Rain bei: „Jugendarbeit wird immer wichtiger und braucht gute Rahmenbedingungen!“ Kreisrat Josef Gold schlug vor, die Errichtung des neuen Bauteiles in Holzständerbauweise auszuführen, weil so am besten die energetischen und klimagerechten Standards erreicht werden könnten: „Trotz der Vergrößerung des Hauses dürfte so der Energiebedarf nicht steigen.“
Im weiteren Verlauf der Sitzung beschloss die Fraktion eine Reihe von Anträgen, die demnächst in den Kreistag eingebracht werden sollen. Im Zusammenhang mit der im Hafen Sand entstehenden Mehrzweck-Demonstrationsanlage zu bio-basierten Kraftstoffen soll der Kreistag sich nach dem Wilen der ÖDP/PU dafür einsetzen, dass die Gäubodenbahn von Diesel auf Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technik umgestellt wird. „Ein solcher Zug ist keine Zukunftsmusik, sondern fährt bereits in Norddeutschland zuverlässig im Linienbetrieb“ berichtete Fraktionsvorsitzender Bernhard Suttner.
Das moderne Triebfahrzeug würde „ganz hervorragend zu unserer Region der nachwachsenden Rohstoffe passen“, meinte auch Kreisrat Dr. Röder. Außerdem will die ÖDP/PU eine Ausstellung des Naturparks Bayerischer Wald zum Thema Lichtverschmutzung ins Landratsamt und in die Schulen des Landkreises holen. Zur geplanten Regionalmarke „Straubing-Bogener-Land“ will die ÖDP/PU-Fraktion beantragen, eine Vertreterin der im Landkreis Regensburg schon seit Jahren erfolgreich laufenden „Regionaltheke R“ zum Vortrag in den Kreistag zu holen. „Niemand muss das Rad immer wieder neu erfinden – man kann sehr gut von anderen lernen“ betonte Kreisrätin Maria Birkeneder. Als „Fair-Trade“-Sprecherin liege ihr auch die regionale Wirtschaft am Herzen: „Fairness muss für alle Erzeuger gelten – gleich ob fern oder nah.“
Als Vertreter der ÖDP/PU im Berufsschulzweckverband berichtete Helmut Stumfoll über die Fortschritte bei der Planung eines neuen Schülerheimes. Er habe gemäß den Grundsätzen der Fraktion beantragt, dass die Ausschreibung der Baumaßnahme hohe energetische Qualitäts-Standards voraussetzen muss und die Möglichkeiten der Holzbauweise prüfen soll.