Mallersdorf-Pfaffenberg

Neues Herzkatheterlabor erregt Interesse der Fachwelt

(ra) Die Mitglieder des Ostbayerischen Clubs Interventioneller Kardiologen, kurz OB-CIK, haben sich am Donnerstagabend an der Klinik Mallersdorf getroffen, wo Chefarzt Dr. med. Werner Schmid mit seinem Team einen Einblick in das neuen Herzkatheterlabor gewährte. Nach längerer Pause war dies das erste der ansonsten mehrmals pro Jahr stattfindenden Präsenztreffen der invasiv tätigen Herzexperten unter dem Vorsitz von Prof. Dr. med. Andreas Luchner, Chefarzt der Kardiologie am Barmherzige Brüder Krankenhaus Regensburg.

Panorama-Einblick ins Herzkatheterlabor der Klinik Mallersdorf – Foto: Klinik Mallersdorf/Elisabeth Landinger

Chefarzt Dr. Schmid berichtete seinen Fachkollegen aus Regensburg, Straubing, Landshut und Deggendorf, wie das Herzkatheterlabor trotz des geplanten OP-Neubaus dauerhaft in den Bestand integriert werden konnte, indem die ursprünglich an dessen Stelle befindliche Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung in ein mobiles Modul ausgelagert wurde, bis der Neubau bezugsfertig ist. Mit großem Aufwand wurde für die Liegendpatienten eine Notausgangstür in eine tragende Wand installiert, um die Brandschutzvorgaben zu erfüllen. Die Luftfilterung verleiht dem Saal eine Raumluftqualität, die auch Implantationen von Herzschrittmachern ermöglicht.

Herzstück des Labors ist die Anlage zur strahlungsarmen, röntgengestützten Herzkranzgefäßuntersuchung mit Möglichkeit der Ballondilatation, also der Weitung von Engstellen, sowie der Stentimplantation zur Offenhaltung von Gefäßen. Große Beachtung fand die flexibel schwenkbare Untersuchungsliege mit einfach abnehmbaren Armaturen und dem hochauflösenden Monitor, der überlebensgroß die feinsten Gefäßverästelungen sichtbar macht. Anhand eines Fallbeispiels demonstrierte Dr. Schmid die hervorragende Bildqualität der Anlage.

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Beeindruckt zeigten sich die Kardiologen auch vom Stand der Digitalisierung. Zur Erfassung des Verbrauchsmaterials steht ein Handscanner direkt im Herzkatheterlabor zur Verfügung. In Sekundenschnelle ist die Materialverwendung im Klinikinformationssystem dokumentiert, was dem Personal zahlreiche Arbeitsschritte erspart und für eine höhere Patientensicherheit sorgt. Angebunden sind unter anderem ein Kontrollraum, ein Schleusenbereich sowie fünf Monitorplätze im Aufwachraum zur Nachüberwachung nach dem Eingriff.

Große Anerkennung zollten die Besucher dem Personal, das aus der Endoskopie kommend den Bereich Herzkatheterlabor souverän mit übernommen hat. Hierfür benötige man viel Mut und Engagement, sich zusätzlich zur vorhandenen Qualifikation umfangreiches neues Fachwissen anzueignen. Dank der Wissensvermittlung in Fortbildungen durch Chefarzt Dr. Schmid, die im Bereich Herzkatheter bereits erfahrene Abteilungsleitung und die Kolleginnen der Schwesterklinik in Bogen, sei dies gut gelungen, berichteten die anwesenden Mitarbeiterinnen des Herzkatheterlabors.