Neues alt und Altes neu gestaltet – Kunstausstellung an der Klinik Bogen
(ra) Ausgewählte Bilder von Robert Weber waren unter dem Titel „Übersicht der Freiheit“ bis kürzlich an der Klinik Mallersdorf ausgestellt und sind seit dieser Woche nun auch an der Klinik Bogen zu sehen. Wilhelm Lindinger, Vorsitzender der Freunde und Förderer der Klinik Bogen e. V., begrüßte den Vilshofener Künstler am Dienstag am neuen Ausstellungsort und bedankte sich für die Bereitstellung der farbenfrohen Bilder für die Patienten.
Bei dieser Gelegenheit erklärte Robert Weber einiges zu seiner Inspiration und seinem Schaffen. Wie das Motto besagt, schränkt er sich weder in seiner Motivwahl noch in der Technik ein: „Wenn ich eine Idee für ein Bild habe, probiere ich so lange herum, bis es so wird, wie ich es mir vorstelle.“ Auf diese Weise entstehen vielfältigste Zeichnungen, Gemälde in Öl und Acryl, Schaumskulpturen, 3D-Leinwände, Installationen, Fotografien und Bildbearbeitung. Vieles davon ist in der aktuellen Ausstellung zu sehen.
Sich selbst treu bleiben
Einem bestimmten Stil will Weber dabei nicht treu bleiben, sondern einzig und allein sich selbst. Dies hat er verwirklicht, indem er sich nach vielen Jahren in anderweitigen Berufen voll und ganz der bildenden Kunst widmete. Seine Karriere als Schreiner, Kundendienstmitarbeiter, Bausachverständiger und Firmengründer hängte er 2004 in einem radikalen und konsequenten Schritt an den Nagel, um dem nachzugehen, was ihn schon seit früher Kindheit und Jugend erfüllt hat: seine Leidenschaft für die Malerei und die Fotografie. Geboren 1967 im niederbayerischen Arnstorf hatte Robert Weber bereits mit elf Jahren zu zeichnen und zu fotografieren begonnen.
Seine handwerkliche Ausbildung bot ihm eine gute Grundlage, um sich kreative Techniken autodidaktisch anzueignen und weiterzuentwickeln. Er zog nach Vilshofen an die Donau, wo er seit 2010 sein eigenes Atelier betreibt, das auch für andere Künstler offen steht. Als Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler BBK Niederbayern, Deggendorfer Kunstverein und Klub der Querdenker, mehreren Ausstellungen und internationalen Bild- und Fotopreisen arbeitet er an vielen Projekten, Installationen, Fotoworkshops, Mal- und Spachtelkursen für Kinder und Erwachsene.
Sinne anregen und sich auf Bilder einlassen
Für die Idee, wiederholt an einer Klinik auszustellen, konnte sich Robert Weber sofort begeistern. „Hier haben die Patienten zwischen den Untersuchungen und Behandlungen geradezu das Bedürfnis, sich abzulenken und können sich dabei stärker auf ein Bild einlassen als es in einer Ausstellung anderswo möglich wäre“, erklärt er. Um die Sinne der Betrachter anzuregen, setzt Weber speziell für den Klinikkontext auf kräftige Farben. Er bricht mit eingefahrenen Sehgewohnheiten, indem er neu und modern anmutenden Motiven einen „auf alt gemachten“ Touch verleiht und andersherum alten Leinenstoffen durch dreidimensionales Aufspannen und Unterfüttern neue Formen und leuchtende Farben verpasst. Was der Künstler damit ausdrücken möchte, ist die Freude an Veränderung, Nachhaltigkeit, Natur, Freiheit, Kreativität und daran, Menschen durch sein Schaffen zusammenzuführen.
Die Ausstellung von Robert Weber ist bis Ende September zu den Besuchszeiten der Klinik Bogen, täglich von 7.30 bis 21.00 Uhr, auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich.