NawaRo Straubing zu Gast im Tollhaus der Liga
(gk) Wäre eine normale Saison, dann wäre das Gastspiel von NawaRo Straubing am Samstagabend (18 Uhr) bei den Ladies in Black Aachen eines der emotionalen Highlights der Auswärtsspiele. Die Aachener Halle gilt als das Tollhaus der Liga. Doch wegen Corona ist auch diese Halle verstummt.
Auch sonst ist die Saison beim Gastgeber von NawaRo eine besondere. Nach vielen Jahren der Beständigkeit auf der Trainerposition mit Saskia van Hintum, hatte sein Nachfolger Eelco Beijl weniger Glück. Er wurde bereits früh in der Saison freigestellt. Für ihn übernahm der bisherige Co-Trainer Bart Janssen. Zuletzt zeigte die Formkurve des Teams um die erfahrene Zuspielerin Mareike Hindriksen nach oben. Nach vier Niederlagen in Serie gelang den Ladies in Black ein Erfolg in Vilsbiburg (3:2). Doch mit Platz sieben und neun Punkten auf der Habenseite hinken die Aachenerinnen hinter ihren eigenen Erwartungen hinterher. Das ist umso erstaunlicher, da die Ladies mit Jana-Franziska Poll und Kristin Kicka die aktuellen Liga-Topscorerinnen in ihren Reihen haben. Hinzu kommen starke Mittelblockerinnen mit Eline Timmermann und Leonie Schwertmann.
Wir können in dieser Saison jeden schlagen!
NawaRo-Coach Benedikt Frank
Umso bemerkenswerter ist, dass NawaRo Straubing mit seinem Team einen Spieltag vor Ende der Hinrunde punktgleich mit den Aachenerinnen auf Platz neun der Tabelle steht. „Das ist schon cool und uns steht jetzt ein sehr spannender Spieltag bevor“, ist sich Straubings Coach Benedikt Frank sicher. Die direkten Konkurrenten um die Playoffs treffen aufeinander. Erfurt empfängt Münster, Wiesbaden Suhl und Aachen NawaRo. Die Favoritenrolle ist nach Meinung Franks in dieser Partie bei den Ladies in Black. „Sie sind auf dem Papier definitiv stärker, so dass wir in die Partie ohne Druck gehen können“, erklärt der Coach.
„Wir haben das Spiel in Wiesbaden analysiert und an ein paar Stellschrauben gedreht“, erklärt Frank, der im Spiel am Samstag wieder auf alle Spielerinnen zurückgreifen kann. Auch Außenangreiferin Valbona Ismaili ist nach ihrer Verletzung wieder einsatzbereit. „Unser Ziel muss es sein, dass wir möglichst viele der Chancen, die wir uns erarbeiten zu nutzen. Das gilt vor allem in der Crunch-Time am Ende des Spiels. Hier gilt es kluge und klare Entscheidungen zu treffen.“ Zudem fordert er von seinem jungen Team mutig zu spielen. Bange ist Frank vor dem Match nicht. „Auch, wenn wir noch nicht konstant den Killerinstinkt am Netz haben, so können wir durch unsere Annahme- und Abwehrstärke gegen jedes Team mithalten und können diese auch schlagen. Das hätte ich vergangenes Jahr nicht bei jedem Gegner behauptet“, ordnet Frank die Leistung seines Teams ein.
Aachen hat mehr Druck
Im Bezug auf das Spiel am Samstag in Aachen sieht Frank den größeren Druck bei den Ladies in Black. Zudem wünscht er sich, dass sein Team beweist, „dass wir in der Tabelle mit unserer Leistung eigentlich ein zwei Plätze weiter vorne stehen sollten nach dieser Vorrunde.“ Klar ist auch, dass egal, wie das Spiel ausgeht noch keine Entscheidung hinsichtlich der Playoffs gefallen sein wird. „Die Liga heuer ist super spannend und man kann sich schon jetzt ausrechnen, dass es bis zum letzten Spieltag einen harten Fight um die Playoff-Plätze geben wird.“ Gegen einen Erfolg im verstummten „Tollhaus der Liga“ hätte Frank natürlich nichts. Auch wenn er nicht weiß, wie es wird in der Halle so ganz ohne Zuschauer zu spielen. Wie sich NawaRo in Aachen schlägt, das können die NawaRo-Fans zu Hause an den Bildschirmen verfolgen. Sporttotal.tv überträgt die Partie im Livestream ab 17.45 Uhr.