Nachhaltig bauen mit echten Naturmaterialien ist möglich
(ra) Bei den Pionieren des natürlichen Bauens in der Region wollte sich die ÖDP/PU-Kreistagsfraktion am Dienstag über die aktuellen Entwicklungen zu diesem Thema informieren. Franz und Brigitte Reiner errichten derzeit in unmittelbarer Nähe ihres Fachmarktes in Bogen-Bärndorf zwei modellhafte Wohnhäuser mit „echten“ Naturmaterialien.
Mit einer drastischen Aussage bringt der Bauherr sein Anliegen auf den Punkt: „Sollte dieses Bauwerk in fernster Zukunft einmal aufgegeben werden, dann hat die Natur beim Rückbau keine Probleme: Unbehandeltes Holz, Hanf, Schilfrohr, Lehm und Kalk fügen sich problemlos in den Kreislauf des Lebens wieder ein.“
Mit dem aktuellen Bauvorhaben wollen die Reiners sich selbst, ihren Kunden und der Öffentlichkeit beweisen, dass das natürliche Bauen nicht nur ein „gutes Raumklima für gutes Leben“ bringt, sondern auch technisch-risikolos funktioniert: „Hanffilz und Lehmputz machen das Haus dicht und schaffen einen guten Wärmeschutz ganz ohne problematische Dämmstoffe und Kunststofffolien als Dampfbremse.“
Auch beim Grundmaterial der Häuser – Holz aus dem Bayerischen Wald – setzt man in Bärndorf auf die einfachste Form: „Der moderne Holzbau verwendet heute vielfach industriell verleimtes Material; hier bei uns hat der Zimmermann mit sägerauhem Holz unmittelbar vor Ort den Abbund geleistet“ sagt Franz Reiner und freut sich sichtlich über die Verwirklichung eines seiner Grundsätze: „Regional und ökologisch gehören zusammen!“
Selbstverständlich werden die Häuser ökologisch beheizt und erhalten begrünte Dächer mit entsprechendem Bewuchs. Während der letzten Bauphasen im Herbst und Winter plant man in Bärndorf Informationsveranstaltungen für Interessenten zu den einzelnen Aspekten des nachhaltigen und natürlichen Bauens.
Für den Fraktionsvorsitzenden der ÖDP/PU-Kreistagsfraktion Bernhard Suttner stand nach der Besichtigung fest: „Der Holzbau ist auch für kommunale Bauvorhaben eine interessante Alternative. Echte Nachhaltigkeit ist beim Hochbau nur mit diesem Ansatz erreichbar, zumal ein Gebäude aus Holz einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz darstellt: Die Baumaterialien wachsen im Gegensatz zu Beton mit Sonnenenergie heran und stellen während der gesamten Nutzungszeit einen Co2-Speicher dar.“