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Modernisierung Straubinger Bahnhof – Ein Todesopfer! – Wichtig für OB ist der Halt des ICE

(jh) Schon vorweg: Die Sanierung des Bahnhofs in Straubing ist mehr als überfällig. Seit Jahrzehnten hängt die Gäubodenstadt bezüglich der Anbindung an das Bahnnetz hinterher. Der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs ist ein Thema, welches Reisende und Kommunalpolitiker seit vielen Jahren bewegt. Jetzt findet er statt. Doch nicht ganz problemlos. Der Behelfsübergang hat am … bei einer Reisenden zu einem Unfall geführt. Die 79-jährige Frau verstarb jetzt an den Folgen ihrer schweren Verletzungen.

Der Behelfsübergang am Bahnhof Straubing, der errichtet worden war, nachdem der Tunnel zwischen den Bahnsteigen erneuert und durch Lifte im Rahmen der Baumaßnahmen ergänzt wird, hat sein Anbeginn für Unmut bei den Fahrgästen gesorgt: unzählige Stufen nach oben klettern – und die selbe Anzahl an Stufen wieder hinunter. Wehe wenn dann ein Zug nicht vom ursprünglichen Gleis losfährt, sondern noch einmal auf einen anderen Bahnsteig „umgestiegen“ werden muss. Dann kann einem die Luft schon ausgehen. Vor allem wenn die Passagiere auch noch einen Kinderwagen, Reisekoffer oder gar Gehhilfen dabei haben.

Der Behelfsübergang soll noch über viele Monate die Fahrgäste strapazieren. Er hat bereits ein Unfallopfer gefordert. – Foto: Haas

Immer wieder gab es Fahrgäste, die den Zustand monierten. Erst als am Freitag, 22. September eine 79-jährige Frau beim Überqueren des Behelfsübergangs stürzte und zunächst mit mehreren Brüchen schwerverletzt ins Klinikum gebracht wurde, kam etwas mehr Bewegung in die Angelegenheit. Die Seniorin wurde später in eine Unfallklinik im Landkreis Garmisch-Partenkirchen verlegt. Dort verstarb sie jetzt am Mittwoch dieser Woche an den Folgen ihrer Verletzungen. Die Polizei spricht davon, dass die Frau ohne Fremdverschulden den Unfall erlitten habe.

Der Vorfall schien zunächst kaum Beachtung zu finden – außer in den sozialen Netzwerken. Dort wurde intensiv über den Behelfsvorgang diskutiert – oftmals unqualifiziert. Doch der Unfall war ein Thema und viele Fahrgäste monierten den strapaziösen Umweg.

Um den 12. Oktober hat sich dann der frischgewählte Grünen-Abgeordnete Erhard Grundl in der Öffentlichkeit gemeldet. Er habe sich nach dem schweren Unfall an die Deutsche Bahn gewandt: „Die Aussicht, die Straubinger Kunden der Deutschen Bahn im anstehenden Winter dem feuchten, oder gar vereisten Auf- bzw. Abstieg zu den Gleisen auszusetzen, ist eigentlich nicht zu akzeptieren. Ich möchte Sie bitten, die Errichtung von Behelfsaufzügen schnellstmöglich zu prüfen und diese zu installieren.“

Das rief dann offensichtlich auch die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller auf den Plan. In einer Presseerklärung vom 16. Oktober forderte sie „sichere Querungsmöglichkeiten während der gesamten Betriebszeiten.“ Das aktuelle „Gerüst-Ungetüm“ hätte seine Schwächen. Es gäbe provisorische Fahrstühle, die von der Bahn bereits an anderen Baustellen eingesetzt werden. Die Übergangszeit betrage immerhin volle zwei Jahre!

Am Donnerstag – einem Tag nachdem die 79-jährige Frau – ihren Verletzungen erlag – hat sich auch die Stadt Straubing zu Wort gemeldet. Auch die Stadtverwaltung will zahlreiche Anfragen und Beschwerden von Bürgern und Zugreisenden zu diesem Thema erreicht haben, heißt es in der Erklärung des Pressesprechers. Aufgrund dieser Beschwerden sei die Stadt Straubing bereits seit längerem in Kontakt mit den Verantwortlichen der Deutschen Bahn, um mit Nachdruck auf eine Optimierung der bestehenden Situation und eine rasche Lösung hinzuwirken..

Vor allem aber ging es in der Presseerklärung des Rathauses um in der Vergangenheit thematisierte Halte des ICE in Straubing, die offensichtlich die nächsten Jahre nicht realisiert werden. Oberbürgermeister Markus Pannermayr habe einen Hinweis des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) Ostbayern aufgegriffen, wonach in den aktuellen Entwürfen der „Zielfahrpläne 2030“ des Bundesverkehrsministeriums ICE- und IC-Halte in Straubing nicht vorgesehen sind. Pannermayr habe sich daher umgehend an den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer sowie an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gewandt und um tatkräftige Unterstützung in dieser Angelegenheit gebeten.