Landkreis Straubing-BogenStraubing

Maßnahmen gegen Vermüllung im öffentlichen Raum

(ra) Achtlos entsorgte Zigarettenkippen sind ein zunehmendes Problem. Nur wenige wissen um die Wirkung des kleinen Abfallteils auf die Natur und den öffentlichen Raum. Durch Aufklärung und Aktionen will der ZAW-SR Menschen zu einem achtsamen Umgang mit Kippen und „Unterwegs-Abfällen“ aufmerksam machen. Dieses Thema stand auf der Tagesordnung der Verbandsversammlung des ZAW-SR am Donnerstag.

Überall in Straubing findet man diese Bilder – Foto: Haas

Den Kommunen im Verbandsgebiet und anderen Akteuren soll ein konzentriertes Informationsangebot Maßnahmen im eigenen Umfeld erleichtern. So wird etwa für Schulen eine digitale Projektmappe mit Ideen zur Behandlung des Themas im schulischen Umfeld erstellt. Mit Vertretern der Stadtverwaltung Straubing und des Landkreises Straubing-Bogen werden mögliche Maßnahmen gemeinsam erörtert.

Dazu Gangolf Wasmeier, Geschäftsleiter des Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land (ZAW-SR): „Etliche Abfälle können durch die kommunalen Reinigungstouren gar nicht erfasst werden. Liegt Müll in der Landschaft, ist es schwer ihn wieder einzufangen. Manche Abfälle zerfallen oder verunreinigen den Boden. Umso wertvoller ist der Einsatz der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die sich im Rahmen der großen Müllsammelaktion ‚Sauber macht lustig‘ aufmachen, die Natur von Müll zu befreien.“ Der nächste Termin „Sauber macht lustig“ ist voraussichtlich Samstag, 25. März 2023.

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Bioabfallerfassung

Neben der Entsorgung von Kunststoffen (Gelbe Tonne – ja oder nein) befassten sich die Verbandsräte auch mit der Erfassung von Bioabfall. Am 11. Februar hatte der Bundesrat über eine Änderung der Bioabfallverordnung abgestimmt. Inhalt ist dabei unter anderem die Zulassung von kompostierbaren Beutel zur Sammlung von Bioabfällen. Zur besseren Kenntlichkeit haben diese besondere Voraussetzungen zu erfüllen. Die Abstimmung ist bundesweit nicht ganz unstrittig, weil die Beutel in manchen Anlagen vor der Verwertung des Materials aussortiert werden müssen. Ohnehin tragen sie nicht zur Kompostbildung bei.

Im Kompostwerk Aiterhofen bereiten die Beutel derzeit keine Probleme. Dies würden nach Darstellung Wasmeiers auch die Begleituntersuchungen eines Projektes im Rahmen der Bioökonomiestrategie Bayern, an dem sich der ZAW-SR beteiligte, bestätigen. Untersucht sei geworden, inwieweit kompostierbare Bio-Beutel an der Gemüsetheke für die Bioabfallentsorgung geeignet sind. Begleitende Bioabfallanalysen im Kompostwerk Aiterhofen hätten den Straubingern nicht nur eine überdurchschnittliche Bioabfall- und auch Kompostqualität bestätigt. Auch der Anteil der verwendeten zertifizierten Bioabfallbeutel sei in der Region der Nachwachsenden Rohstoffe höher als andernorts. Das interessanteste Ergebnis aus Sicht des ZAW-SR sei, dass in den Proben des Endprodukts, also dem fertigen Kompost, kein Folienschnipsel der abbaubaren Tüten mehr zu finden war.

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„Sauberer Bioabfall“ – das ist auch das Thema des ZAW-SR am internationalen Tag der Mülltrennung am 7. März sowie dem Welt-Recyclingtag am 18. März. Am Ludwigsplatz auf Höhe des Stadtturms informiert der ZAW-SR neben den Vorgaben zur Abfalltrennung zur richtigen Befüllung der braunen Tonne wie auch über die zugelassenen Bioabfallbeutel. Zum besseren Verständnis um die Kunststoffproblematik erhalten Passanten Bioabfallbeutel zum Ausprobieren. Abfälle, vor allem auch organische Abfälle, sind wichtige Ressourcen. Kompost trägt wesentlich zum Erhalt unserer Böden bei – am besten ohne Mikroplastik.