Lebensqualität vor Luxusbau „Rathaus“ – Geld wäre für Menschen im Alter wichtiger gewesen
(ra) „Auch noch im Alter ein selbstbestimmtes Leben!“ Mit diesem Thema beschäftigte sich Dr. Michael Röder am Montagabend im Haus der Vereine in Oberhaselbach. Der Bürgermeisterkandidat der ÖDP für die Marktgemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg hatte seinen Schwerpunkt auf diese Thema gelegt. Kinder würden häufig nicht mehr am Wohnort der Eltern leben. Deshalb müsse die Kommunalpolitik Rahmenbedingungen schaffen, damit man im Alter möglichst lange selbstständig leben könne.
Für Dr. Michael Röder ist es wichtig, dass es seniorengerechte Wohnmöglichkeiten gibt, von denen fußläufig die Nahversorgung erreichbar ist. Eine große Chance sei nach Ansicht des ÖDP-Bürgermeisterkandidaten vor vier Jahren vertan worden, als das Ziegeleigelände im Herzen Pfaffenbergs – trotz der damaligen Bereitschaft der Besitzer – zum Verkauf nicht von der Gemeinde erworben wurde. Von den Markträten der CSU seien immer nur die hohen Risiken des Kaufs aufgrund vermuteter Altlasten betont worden.
Mittlerweile sei dies mittels Gutachten geklärt und in einer Größenordnung, die einen Bruchteil der Kosten des Grundstücks betragen hätte. Dr. Röder betonte, dass dies durchaus auch von der Gemeinde zu schultern gewesen wäre. Vor allem sei dies in einem finanziellen Rahmen möglich gewesen, der oft schon bei der Sanierung von Nebenstraßen überschritten werde.
Im Gegensatz dazu habe man beim Neubau eines Rathaus, die ursprüngliche Kostenschätzung – ohne mit der Wimper zu zucken – um fünf Millionen Euro überschritten. „Wir hatten damals nicht nur Bedenken gehabt, sondern haben auch dagegen gestimmt“, erinnerte Dr. Röder. Nüchtern betrachtet baue man mit dem neuen Rathaus für acht Millionen Euro ein Verwaltungsgebäude, in dem gerade einmal 16 Mitarbeiter arbeiteten. Auf der einen Seite nur die Risiken eines zukunftsorientierten Projekts zu betonen, auf der anderen Seite später dringend z. B. für die Sanierung der Schule benötigtes Geld für einen überflüssigen Rathausbau auszugeben, sei kein Zeichen verantwortungsvoller Politik. Für die ÖDP stehe die Lebensqualität der Bürger im Vordergrund und nicht der Bau von Prestigeobjekten.