Landkreis verleiht erstmalig Ausgleichsflächenpreis
(ra) Neue Wohn- oder Gewerbegebiete, neue Straßen – Durch die meisten Baumaßnahmen wird auch in die Natur eingegriffen. Für die betroffenen Flächen verpflichtet das Naturschutzgesetz und Baurecht einen Ersatz durch Ausgleichsflächen zu schaffen. Am Dienstag wurde im Rahmen einer Feierstunde im Großen Sitzungssaal im Landratsamt erstmals für besonders schöne und gepflegte Grundstücke ein Ausgleichsflächenpreis verliehen.
„Mit dem Ausgleichsflächenpreis 2023 möchten wir vor allem diejenigen wertschätzen und belohnen, die viel Zeit und Arbeitskraft für die Bewirtschaftung ihrer Ausgleichsflächen aufwenden und zeigen welchen Mehrwert diese Flächen auch bringen können, auch um ihr Image etwas zu korrigieren“, so Landrat Josef Laumer.
Prämiert wurden die fünf besten Ausgleichsflächen nach einem vorgegebenen Punktesystem. Eine Fachjury, bestehend aus Vertretern der Bayerischen Naturschutz Verwaltung, sowie Mitgliedern des Landschaftspflegeverbandes, des Bund Naturschutzes und des Landesbundes für Vogelschutz, bewertete dafür eine Auswahl der 19 eingegangenen Bewerbungen aus 16 Gemeinden. Hierbei spielten Kriterien wie die Qualität der Pflege und Herstellung, aber auch Artenreichtum und Ästhetik eine Rolle.
Organisator des Ausgleichsflächenpreises und Biodiversitätsberater des Landkreises, Stefan Reith, erläuterte die Punktevergabe und stellte die bewerteten Ausgleichsflächen kurz vor. „Alle eingegangenen Bewerbungen, so unterschiedlich sie auch waren, waren hervorragende Ausgleichsflächen, die Ergebnisse der Bewertungen waren dementsprechend besonders knapp.“, so Stefan Reith. Zwischen Platz eins und zwei entschied am Ende nur ein Punkt. Die Preisträger sind:
- Platz Gemeinde Falkenfels
- Platz Gemeinde St. Englmar
- Platz Gemeinde Wiesenfelden
- Platz Gemeinde Feldkirchen
- Platz Gemeinde Laberweinting
Der Erstplatzierte erhielt als Sachpreis eine Wellenliege im Wert von 800,- €, der Zweitplatzierte einen Geldpreis in Höhe von 400,- €, Platz 3 bis 5 jeweils 250,- €, die für Projekte im Naturschutz eingesetzt werden können.
Auch Stefan Radlmeier, zuständiger Sachgebietsleiter der Regierung von Niederbayern und Mitglied der Fachjury gratulierte den Preisträgern und betonte: „Ausgleichsflächen haben das Potential Mensch und Natur zu versöhnen. Auf dem Papier bringen sie niemandem etwas, sie müssen in der Landschaft so umgesetzt werden, dass sie ihren Teil zum Biotopverbund in Bayern beitragen können. Allen Bewerbern ist das besonders gut gelungen und ich freue mich, dass dies heute mit dieser Auszeichnung wertgeschätzt wird, erstmalig in dieser Art in Bayern und vermutlich auch weit darüber hinaus.“ Landrat Josef Laumer ergänzte: „Sie sind Vorbild für unsere Region und dafür danke ich Ihnen ganz herzlich und gratuliere zur Auszeichnung.“