Landkreis Landshut schließt Asyl-Unterkunft
(ra) Am Freitagmittag schließt der Landkreis Landshut die Asylbewerber-Unterkunft in den ehemaligen „Happy-Sports“-Hallen in Ergolding: Die letzten rund 30 Flüchtlinge werden in dezentrale Unterkünfte in Obersüßbach, Velden und Bruckberg verlegt. In den ehemaligen Sporthallen waren zeitweise bis knapp 400 Personen untergebracht; insgesamt haben 2412 Asylbewerber und Flüchtlinge diese Einrichtung durchlaufen, die über viele Monate vom Landkreis Landshut und der Regierung von Niederbayern gemeinsam genutzt worden ist.
Die bekanntlich seit wenigen Monaten stark rückläufigen Zahlen an Flüchtlingen aus den Kriegs- und Krisengebieten Asiens und Afrikas wirken sich nun auch spürbar auf die Unterbringungssituation von Flüchtlingen im Landkreis Landshut aus: Für die rund 30 Flüchtlinge, die am Mittwochmorgen noch in den beiden „Happy-Sports“-Hallen untergebracht waren, stehen nun Plätze in drei dezentralen Unterkünften zur Verfügung – für 16 Personen in einer heute ganz neu eröffneten Unterkunft in der Gemeinde Obersüßbach sowie für die anderen Flüchtlinge in zwei schon länger bestehenden dezentralen Unterkünften in Velden und Bruckberg.
Die ehemaligen „Happy-Sports“-Hallen waren im Rahmen des Winternot-fall-Plans des Freistaats 2014/15 vom Landkreis Landshut im Auftrag des Landes Bayern requiriert worden. Die Hallen mussten damals innerhalb weniger Stunden in einen bezugsfertigen Zustand gebracht werden: Dies war nur durch eine rasche und koordinierte Zusammenarbeit des Land-kreises und seiner Bauhöfe mit dem Markt Ergolding und dessen Bauhof möglich.
Vorläufig Stillstand im „B 15-Park“
Ab Februar 2015 sind die geräumigen, früheren Sporthallen an dem Schinderstraßl in Ergolding von der Regierung von Niederbayern als Au-ßenstelle der Erstaufnahme-Einrichtung Deggendorf genutzt worden. In Spitzenzeiten sind dort maximal 400 Personen verschiedener Nationalitä-ten untergebracht gewesen. Der Mietvertrag über die „Happy-Sports“-Hallen, den der Landkreis Landshut im Auftrag des Freistaats Bayern ge-schlossen hat, läuft noch bis November diesen Jahres. Angesichts der deutlich zurückgegangenen Zahl an Flüchtlingen ist bislang nicht absehbar, ob und gegebenenfalls wann die vom Landkreis Landshut auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle angemietete ehemalige Diskothek „B 15-Park“ belegt wird. Das Gebäude wird daher auch vorläufig nicht in einen bezugsfertigen Zustand versetzt. Soweit es zweckmäßig ist, werden dort freilich bereits begonnene Arbeiten fertiggestellt.
Dichtes Netz an dezentralen Unterkünften
Der Landkreis Landshut musste in den letzten gut eineinhalb Jahren wie-derholt quasi über Nacht neue dezentrale Unterkünfte akquirieren: Er hat das Netz aus dezentralen Unterkünften (Häusern, Wohnungen für jeweils ab zehn Personen) immer dichter geknüpft: Zur Zeit betreut die Abteilung für Öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landratsamts 84 dezentrale Unterkünfte in 33 Gemeinden. Der Bedarf an Unterkünften ist weiterhin groß – im Augenblick leben 1864 Flüchtlinge im Landkreis Landshut. Diese Zahl umfasst auch rund 100 „UmF“, Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die in speziellen Wohngruppen untergebracht sind; diese Wohnungen sind nicht in der Zahl der 84 dezentralen Unterkünfte enthalten. Voraussichtlich Ende Mai wird eine weitere dezentrale Unterkunft in der Gemeinde Wurmsham eröffnet werden. Im Übrigen werden in den nächsten Wochen noch fünf bereits angemietete dezentrale Unterkünfte mit Flüchtlingen belegt. Darüber hinaus werden derzeit keine weiteren Anmietungen vorgenommen.