Landkreis Straubing-Bogen

La Carlota in Konzell – Fünftägiges Fest der Begegnung und Freundschaft

(ff) Es war schon ein besonderes Fest: Die letzten Tage seit Mittwoch in Konzell. Ein Fest der Begegnung und Umarmung eben zwischen guten alten und vielen neu gewonnenen Freunden. Und das aus zwei Ländern mit sehr unterschiedlichen Mentalitäten und Temperamenten. 38 Besucher aus Konzells Partnergemeinde La Carlotta in Südspanien waren für Tage zu Gast in der Gemeinde Konzell.

La Carlotta
Gäste aus der Partnergemeinde La Carlotta für fünf Tage in Konzell – Foto: Fritz Fuchs

Im Bräuhaus Gossersdorf wurden sie am Mittwoch von ihren Gastfamilien und Mitgliedern des Gemeinderates schon ungeduldig erwartet. Der Kulturverein Johann Kaspar Thürriegl sorgte im Biergarten für das leibliche Wohl, wo auch Musikanten aufspielten. Bürgermeister Hans Kienberger hatte mit Geschäftsleiterin Silvia Kleingütl die Gäste bereits am Flughafen München abgeholt und begrüßt. Ihre Heimatstadt La Carlota vertrat die zweite Bürgermeisterin Laura Bernier Pérez.

Völkerverständigung zwischen La Carlotta (Spanien) und Konzell

Besonders erfreulich war die große Zahl der erstmals an den gegenseitigen Besuchen engagierten Gästen und Gastfamilien auf beiden Seiten. Vertreten waren dabei alle Generationen vom Kleinkind bis ins Greisenalter. „Das bekräftigt uns in unserer Zuversicht auf den dauerhaften Bestand und wachsenden Ausbau der Freundschaft zwischen unseren Gemeinden. Durch die Völkerverständigung und das Kennenlernen anderer Kulturen stärken wir den europäischen Gedanken und Frieden“, waren sich die beiden Gemeindeoberhäupter Hans Kienberger und Laura Bermier Pérez einig.

Als selbstverständlich kann das gegenseitige Verständnis und Einvernehmen kaum angenommen werden. Wenn südländisches Temperament mit niederbayerischer Bedächtigkeit zusammentreffen, möchte man eher das Gegenteil erwarten. Die Gemeindepartnerschaft gründet auch nicht auf irgendwelchen Gemeinsamkeiten der Orte und Menschen, sondern auf geschichtlichem Boden. Der Gossersdorfer Johann Kaspar Thürriegl hat in den Jahren 1767/68 auch die Region um La Carlota besiedelt und dessen sind sich die Andalusier durchaus noch sehr bewusst. Jedenfalls widerlegte der Verlauf der gemeinsam verbrachten Tage, dass sich Menschen mit unterschiedlicher Herkunft und Denken bestens verstehen können.

Beeindruckende Belege dafür waren die Abende „Beim Wirt Denkzell“ und in der „Konzeller Mitte“. Ausgelassen getanzt und gesungen wurde jeweils, ausgelöst durch die spanischen Gäste bis in die späte Nacht. Es spielte dabei keine Rolle, dass nicht jedes ausgetauschte Wort auch verstanden wurde. Hervorzuheben ist allerdings die Arbeit der Dolmetscherinnen und Dolmetscher auf beiden Seiten. Besonders bei der Vorstellung der örtlichen Kirchen, der Werksbesichtigung bei Bischof und Klein und der Glasbläserei in Bischofsmais waren ihre fachlichen Ausführungen unverzichtbar.

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Nicht ungenutzt blieben die Tage auch, um neben dem Bezug von Olivenöl aus La Carlota weiteren wirtschaftliche Verbindungen in Gang zu bringen. Der Kulturverein wird in den nächsten Wochen auf der Grundlage der geführten Gespräche die gegebenen Möglichkeiten beraten und an einer Umsetzung maßgeblich arbeiten. Das soll zu einer zusätzlichen Stärkung der Partnerschaft beitragen.