KULTURmobil kommt nach Vilsbiburg
(ra) Das KULTURmobil, das reisende Sommertheater des Bezirks, ist wieder in Niederbayern unterwegs. Am Sonntag, 15. Juni findet in Vilsbiburg das erste Gastspiel statt. Bei gutem Wetter finden die Aufführungen auf dem Stadtplatz statt. Bei schlechtem Wetter wird in die Feuerwehrhalle in der Pfründestraße 2a ausgewichen. Bei freiem Eintritt werden auch in diesem Jahr wieder zwei Produktionen von einem professionellen Ensemble dargeboten.

Um 17 Uhr wird für Kinder ab fünf Jahren „Don Quijote“ nach dem berühmten Ritterroman von Cervantes aufgeführt. Das Stück von Joachim Henn handelt von Don Alonso, der Ritterromane liebt. Seine Sehnsucht, selbst ein Ritter zu sein, der böse Zauberer besiegt, Riesen erschlägt und natürlich um das Herz der edelsten Dame kämpft, ist gewaltig. Der Arbeitsalltag auf der Wertstoffsammelstelle sieht jedoch ganz anders aus, bis ihn die eigene Fantasie übermannt und er selbst als Ritter Don Quijote auszieht, um Abenteuer zu erleben. Da kommt auch Kollege Sancho nicht aus und muss als Knappe und Wegbegleiter herhalten – ob er will oder nicht. Für die Regisseurin Susanne Schemschies, die am Gärtnerplatztheater in München die Sparte Kinder- und Jugendtheater leitet, ist es die erste Mitarbeit bei KULTURmobil. In ihrer Inszenierung behandelt sie die Flucht aus dem Alltag, die Sehnsucht ein anderer zu sein und die Frage nach den Grenzen der Fantasie auf heitere und teils urkomische Weise.
Beim diesjährigen Abendprogramm kommt anschließend mit Molières „Der eingebildete Kranke“ eine der bekanntesten Komödien des großen Theaterautors auf die Bühne. Ab 20 Uhr darf sich das Publikum auf einen Hypochonder in Hochform freuen, der seinem Umfeld mit immer neuen Befindlichkeiten den Verstand raubt. Zu leiden hat darunter insbesondere die Tochter, deren Liebesglück in den Plänen des egozentrischen Vaters keine Rolle spielt. Richtig in Bewegung geraten die Dinge, wenn dann auch noch der durchtriebene Leibarzt und die zwielichtige Stiefmutter – gespielt von der gebürtigen Landshuterin Katharina Heißenhuber – anfangen, ihre Ziele mit Nachdruck zu verfolgen.
Regisseur Achim Bieler, der sonst an der Passauer Athanor Akademie den Fachbereich Regie leitet, hatte großen Spaß daran, die verschiedenen Facetten der meisterhaft angelegten Charaktere zusammen mit dem Ensemble auszuarbeiten und in eine zeitgemäße Form zu bringen. Insbesondere die mit dem Landshuter Komponisten Martin Kubetz erarbeitete Miniatur-Stegreif-Oper im Stück stellt dabei einen der Höhepunkte dar, auf den das Publikum gespannt sein darf.
Nach dem Gastspiel in Vilsbiburg ist das diesjährige Programm das nächste Mal im Landkreis Landshut am 22. Juni in Hohenthann zu sehen. Der Spielplan mit den insgesamt 30 Gastspielorten und viele weitere Informationen sind unter www.kulturmobil.de zu finden.