Landkreis Straubing-Bogen

Konzeller Haushalt: „Rekordinvestitionen und weiterer Schuldenabbau“

(ra) Einen „außerordentlich bemerkenswerten Haushalt“ verabschiedete der Gemeinderat von Konzell in seiner Sitzung am Mittwoch. Ohne Gegenstimme beschloss das Gremium zahlreiche Investitionen, worüber in zurückliegenden Sitzungen bereits ausgiebig beraten worden war. Geschäftsleiterin und Kämmerin Sonja Haller erläuterte die einzelnen Positionen des Vermögenshaushaltes im Gesamtbetrag von dreieinhalb Millionen Euro.

Der Verwaltungshaushalt mit 3,26 Millionen war bereits in der Aprilsitzung vorbehandelt worden. Bürgermeister Fritz Fuchs bezeichnete die enthaltenen Maßnahmen als „vielfältig und weitreichend, im Großen wie im Kleinen“. Trotz der enormen Investitionen könne der Haushalt im laufenden Jahr ohne Darlehensaufnahme ausgeglichen und gleichzeitig die Pro-Kopf-Verschuldung weiter gesenkt werden. Ob und wieweit die ins Auge gefasste Kreditaufnahme im nächsten Haushaltsjahr tatsächlich erforderlich sei, hänge von der Höhe und vom zeitlichen Eingang der Landes- und Bundesfördermittel ab.

Die Bedeutung von An- und Umbau des Kindergartens und des schnellen Internets für alle Haushalte rechtfertige in jedem Fall eine Kraftanstrengung. Die finanzielle Handlungsfähigkeit der Gemeinde bleibe auch zukünftig erhalten. Zusammenfassend sagte das Gemeindeoberhaupt, „aus dem vorliegenden Haushalt lässt sich ablesen, wie gut Verwaltung, Gemeinderat, Bürger, Vereine und Betriebe in Konzell zusammenarbeiten. Der Gemeindehaushalt 2017 ist eine Gemeinschaftsleistung und trägt die Handschrift vieler Beteiligter.“

In der Sitzung  änderte der Gemeinderat bei der Sichtprüfung des Kanalnetzes deren ursprünglich geplanten Umfang im Hauptort Konzell ab. Hier soll zuerst der älteste Kanalteil mittels Kamera „befahren“ werden. Den Grundstückseigentümern wird angeboten, in diesem Zug ihre Hausanschlüsse mit prüfen zu lassen. Diese Maßnahme wird angegangen, um Sanierungskosten nicht anstauen zu lassen, sondern Zug um Zug durchzuführen. Bei einer Gegenstimme kam das Gremium überein, zur Erweiterung des Gewerbegebietes Streifenau ein Plankonzept erstellen zu lassen.

Einvernehmen gab es beim Beschluss für einen Zuschuss an den Obst- und Gartenbauverein Gossersdorf zur Pumpenreparatur am alten Dorfbrunnen. Wegen noch offener Fragen zum „Wasserrechtsverfahren für Oberflächenwasserableitung“ wurde der Punkt nach kurzer Beratung zurückgestellt. Bei den Informationen über vorausgegangene Ausschusssitzungen sprach sich der Gemeinderat für zusätzliche Spielgeräte in Kasparzell und Gossersdorf aus. In Denkzell wird der inzwischen zweckmäßig planierte ehemalige Bauplatz neben dem vorhandenen Turm mit Rutsche, zwei Fußballtoren und Schaukel ausgestattet. Eine Sitzgruppe soll allen Dorfbewohnern die Möglichkeit zum Verweilen geben.

Bei der Information über den Baufortschritt beim An- und Umbau des Kindergartens berichtete Bürgermeister Fritz Fuchs, bisher werde der Bauzeitenplan eingehalten. Probleme seien aufgetaucht, weil die Deckendurchbrüche für die ehemaligen Lichtschächte im Altbau keine Dampfsperre aufgewiesen haben und so regelmäßig Kondenswasser abtropfe. Wegen der Aufhebung der Ausschreibung des Schreinergewerkes müssten diese Arbeiten zügig neu vergeben werden. Die bereits vorgenommenen Eilentscheidungen, um Terminproblemen entgegenzuwirken, wurden einstimmig gebilligt.

Abschließend informierte  der Bürgermeister über die inzwischen vorgenommene Verkehrsschau der Fachstellen beim Fußgängerüberweg in der Johann-Dachauer-Straße. Hier sei vor weiteren Beratungen die schriftliche Stellungnahme abzuwarten. Bei der Vorstellung des neuen „Gästeführers“ sprach Fuchs den Akteuren Nicola Nagels, Renate Hof und Josef Sterr seinen besonderen Dank aus.

Bei den Haushaltsberatungen erläuterte Kämmerin Sonja Haller auch den Ansatz für ein „Bürgerservice Portal“. Hiermit könnten Bürger online Unterlagen anfordern wie zum Beispiel Meldebescheinigungen und Wahlunterlagen. Der Gemeinderat beschloss daraufhin einstimmig, die Mittel für diesen zusätzlichen Service bereit zu stellen. Auch dem Wunsch in der Bevölkerung nach einer öffentlichen Toilette im Bereich von Kirche-Friedhof-Dorfplatz soll nachgekommen werden. Ein erster Haushaltsansatz zur Umsetzung der Maßnahme wurde aufgenommen. Details wie zum Standort sind noch eigens zu beraten.