Klinik Mallersdorf: Schutz für Personal mit Patientenkontakt oberste Priorität
(ra) „Ein gutes Neues!“ hallte es am Samstagvormittag unentwegt über den Flur eines zu dieser Zeit ansonsten ungenutzten Bereichs an der Klinik Bogen. Hoffnungsvoll hat das neue Jahr für die Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf begonnen. Dank des beherzten Einsatzes von Betriebsärztin Dr. med. Christine Oswald in Zusammenarbeit mit Landrat Josef Laumer und den Organisatoren des Impfzentrums Straubing, konnten sowohl für die Klinik Bogen als auch für die Klinik Mallersdorf die ersten je 100 Impfdosen gegen das Coronavirus zur Verfügung gestellt werden.
Dass dies dringend notwendig war, um das stark belastete Personal zu schützen und die Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten, hatten alle Verantwortlichen erkannt und sich daher mit Nachdruck für das Klinikpersonal eingesetzt.
In einem organisatorischen Kraftakt rief der Pflegedienst, vertreten durch Pflegedirektor Johannes Pirner und Silvia Huber-Stickl an der Klinik Bogen sowie Christian Bräu und Andreas Schneider an der Klinik Mallersdorf, gemeinsam mit den Verwaltungen telefonisch alle Impfwilligen zusammen, die sich vorab in Listen eingetragen hatten, und stellten eine mehrere Zimmer umfassende Impfstation auf die Beine.
Dr. Oswald holte den gekühlten Impfstoff persönlich am Samstagmorgen im Impfzentrum ab, um die kostbare Fracht fachgerecht nach Bogen anliefern, vorbereiten und spritzen zu können. Für die Klinik Mallersdorf übernahm dies Dr. med. Claudia Schott, Chefärztin für Innere Medizin und verantwortliche Ärztin für die COVID-Station.
Ärzte, Mitarbeiterinnen der Funktionsbereiche, Pflegedienst und Verwaltung stellten sich spontan – teilweise auch an ihrem freien Tag – für den Betrieb der Impfstationen zur Verfügung. Impfärzte waren in Bogen neben der Betriebsärztin auch Susanne Konrad, Leitende Ärztin der Notaufnahme, und Dr. Anca Knappik, Oberärztin der Inneren Medizin. In Mallersdorf impften Chefärztin Dr. Schott und Leitender Oberarzt Dr. med. Jürgen Ippenberger von der Inneren Medizin sowie Chefärztin Annette Buchert von der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Im Sechsminutentakt konnten die umfassend aufgeklärten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren langersehnten Impfschutz entgegennehmen.
Auf die Frage, wie die Impfung war, antwortete Doris Gospodarek, langjährige Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin an der Klinik Bogen: „Wie jede andere Impfung auch, nur die Kopfsache ist dieses Mal anders.“ Statt einer Krankheit, die man dank hoher Durchimpfquote in der Bevölkerung nur noch aus der Ferne oder von seltenen Fällen kennt, hat das Coronavirus seit fast einem ganzen Jahr den gesamten Krankenhausbetrieb bestimmt, insbesondere an der Klinik Bogen, die mehrere Monate COVID-Spezialklinik war, aber auch an der Klinik Mallersdorf, die ihrerseits bereits eine gesamte Station der COVID-Patientenversorgung widmen musste. Daher erklärt sich auch die hohe Impfbereitschaft an beiden Kliniken. Binnen nur eines Tages hatten sich genügend Impfwillige bereiterklärt, am Samstag an die Klinik zu kommen bzw. aus ihrem Dienst heraus in der Impfstube vorbeizuschauen. Von neun Uhr morgens bis 14 Uhr fanden am laufenden Band Aufklärungsgespräche und Impfungen statt.
Da der erste Impfstoff initial nicht für alle Impfwilligen bereitgestellt werden kann und zugleich vom Bundesministerium für Gesundheit die Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfungen ein Stufenkonzept vorsieht, wurde auch für die Beschäftigten der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf ein Stufenkonzept entwickelt. Zugrunde liegen der Schutz der Mitarbeiter, die die Vorgaben der Verordnung des Ministeriums erfüllen, das Expositionsrisiko der Mitarbeiter mit dem Coronavirus, sowie die Sicherstellung des Versorgungsauftrags der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf.
Am Nachmittag meldeten beide Impfteams der Kreiskliniken „Vollzug“ und dass bisher keinerlei Nebenwirkungen in den kritischen ersten Stunden nach Impfung zu verzeichnen waren. Die Impfteams der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf hoffen darauf, dass das Jahr so hoffnungsvoll weitergeht, wie es begonnen hat, und der Nachschub weiterhin gesichert bleibt.