Klimaschutz ist ein Grundrecht – Stammtisch-Parolen aufgeklärt
(rp) Die Geiselhöringer SPD setzte am Montag im Gasthaus Hagn in Sallach ihre seit 2011 laufende Energie(w)ende-Informationsreihe fort. In unregelmäßigen Abständen informieren die Geiselhöringer Sozialdemokraten über aktuelle Entwicklungen und Fördermöglichkeiten auf dem Energiesektor.
Aufgrund seiner mehr als 30jährigen beruflichen Erfahrung und seiner privaten Leidenschaft für die Energiewende, konnte dieses Mal Josef Gold aus Kirchroth die zahlreichen Teilnehmer des Informationsgespräches begeistern.
Franz Bayer, Initiator des Energievortrages 2023, konnte neben zahlreichen Besuchern auch Stadtrat Ludwig Kerscher und SPD-Ortsvorsitzenden und Bezirkstagskandidaten Michael Meister begrüßen. Bayer freute sich, dass er mit dem Referenten Josef Gold einen Fachmann aus der Region, der ist bereits seit 30 Jahren im Bereich der erneuerbaren Energien, insbesondere der Wind- und Sonnenenergie tätig ist, gewinnen konnte. „Seit 2011 informieren wir als SPD in Geiselhöring zu den unterschiedlichsten Energie-Themen. Heute wollen wir über Unwahrheiten aufklären. Die Energiewende ist für alle eine Herausforderung und der Klimawandel erledigt sich nicht von alleine“, so Franz Bayer.
„Energiewende ist ein parteiübergreifendes Thema, leider geht durch das politische aufeinander Herumgehacke viele wichtige Aspekte verloren“, so Referent Josef Gold in seiner Einleitung. Er erinnerte, dass das Klimaschutzgesetz der Vorgänger-Regierung sogar durch das Bundesverfassungsgericht verschärft wurde: „Klimaschutz ist ein Grundrecht“, so Josef Gold.
„Warum muss Deutschland die Welt retten?“
„Warum muss Deutschland die Welt retten?“ wird oft gefragt, so Gold. Dabei wird aber tunlichst verschwiegen, dass die Energiewende ein weltweites Projekt ist. „Bei der Solar- und Windenergie wurde Deutschland von China überholt. Dem Zubau 2023 in China von 300 Gigawatt stehen 15 Gigawatt in Deutschland gegenüber. Der weltweite Zubau geht sprunghaft nach oben“, erklärte der Referent. Außerdem habe in Deutschland im Vergleich zu 2022 der Stromverbrauch um 7% abgenommen, in der EU sogar um 10%.
Kreisrat Gold hat auf der Basis der im Klimaschutzplan des Landkreises enthaltenen Zahlen nachgerechnet, welche Mengen an Energie für Wärme, Strom und Mobilität benötigt werden und wie die Umstellung weg von fossilen hin zu erneuerbaren Systemen gelingen kann. Das präsentierte Ergebnis ist eindeutig: „Wir können das Ziel ‚Klimaneutralität bis 2028‘, das den Kommunen von der Staatsregierung im Entwurf des neuen Bayerischen Klimaschutzgesetztes gesetzt wird, tatsächlich erreichen!“ Dabei unterlegte er seine Ausführungen mit einer Reihe unbestreitbarer Daten und Fakten.
„Die gehörten Ausführungen lassen hoffen, dass nach den neuesten Studien der Ausbau der erneuerbaren Energien, v.a. Wind und Photovoltaik, schneller vorangehen wird wie bisher angenommen. Sehr erfreut bin ich darüber, dass die noch amtierende Staatsregierung endlich erkannt hat, dass der Ausbau von Windrädern auch bei uns vor Ort, z.B. im Staatsforst bei Laberweinting, und nicht nur in Norddeutschland geschehen muss und jetzt auch mit Priorität umgesetzt werden soll“, so Stadtrat Ludwig Kerscher zu den Ausführungen des Referenten zum geplanten Windpark in Laberweinting/Hart und dem Umspannwerk in Atting.
Josef Gold erklärte, dass die Bundesvorgabe von 9 Gigawatt Zubau bis Ende des Jahres 2023 bereits im September erreicht wurden. Allein der Landkreis Straubing-Bogen habe dazu mit
110 Megawatt beigetragen. „Positiv stimmt mich persönlich, dass Deutschland im erneuerbaren Energiesektor bereits auf einem sehr guten Weg ist und dieser durch die aktuelle Regierung weiter ausgebaut wird, auch hier bei uns im Landkreis“, kommentierte SPD-Ortsvorsitzender und Bezirkstagskandidat Michael Meister diese Aussage.
Lob für die SPD-geführten Ampel-Regierung
Josef Gold lobte ausdrücklich die Vorgaben der SPD-geführten Ampel-Regierung: Die Förderung von Balkonkraftwerke für Mieter oder die Einkommensteuerbefreiung für private Solarstromerzeugung sind gut und wichtig“, so Gold. Auch zum vielgescholtenen Heizungsgesetz hatte Gold nur Positives zu vermelden. Er brach eine Lanze für den Einbau von Wärmepumpen und intelligenten Stromzähler. Gold erinnerte daran, dass die Vorgänger-Regierung gesetzlich beschlossen hat, dass Deutschland ab 2045 klimaneutral sein müsse. Das gehe nur, wenn auf das Verbrennen von Diesel, Heizöl und Erdgas verzichtet werde. Die jetzige Regierung werde dafür gescholten, dass sie die Umsetzung des beschlossenen organisiere, so Gold.
Auch die Zukunft der e-Mobilität ist für ihn unabdingbar. „Der Vergleich zum Flächenverbrauch für Freiflächen-PV-Anlagen als Energielieferant für E-Autos und der Anbau von Raps als Bio-Diesel zeigt ganz deutlich dass hier durch die PV-Anlagen um einiges weniger Fläche verloren geht, als in der Öffentlichkeit kommuniziert wird“, zeigte sich Michael Meister von den Ausführungen beeindruckt.