In oder out: Wie entwickeln sich Trends?
(ra). Trends bestimmen unser tägliches Leben und verheißen Fortschritt sowie ein neues Lebensgefühl. Charakteristisch für einen Trend ist seine zeitliche Begrenzung. Trends wechseln, alte werden von neuen abgelöst – und das geht oft schneller, als sich ein Trend überhaupt erst durchsetzt. Sie können Ideen und Meinungen oder Konsumprodukte wie Mode betreffen. Aber wie entstehen sie eigentlich und wann ist ein Trend ein Trend?
Große Modetrends sind leicht zu identifizieren, da sie für jeden sichtbar von einer breiten Masse präsentiert werden. Bestimmte Strömungen prägen dabei oft ein ganzes Jahrzehnt, was sich auch an der Mode des letzten Jahrhunderts nachvollziehen lässt. Manche Trends werden dagegen nur in Teilen der Gesellschaft gelebt, sind also in bestimmten Subkulturen verankert. Dagegen gehen sogenannte Mega-Trends über die Grenzen einer Gesellschaft hinaus – beispielsweise die Globalisierung in Wirtschaft und Politik, der demografische Wandel, der Feminismus und die Urbanisierung. Themen wie Nachhaltigkeit und Ökologie zählen ebenfalls zu diesen übergreifenden Trends. Diese Tendenzen strukturellen Wandels wirken stark und langanhaltend. Sie entstehen eher unbewusst und unkontrolliert, sind kaum lenkbar und verändern Sicht- und Handlungsweisen ganzer Gesellschaften.
Wie entsteht ein Trend?
In der Modewelt wird vom „Trickle-down-Effekt“ gesprochen. Dabei wird ein Kleidungsstück oder ein Look durch Modemessen wie die Fashion Week oder große Modemarken populär. Durch Nachahmung und preiswerteren Verkauf werden die Outfits für ein breites Publikum verfügbar, wodurch ein Trend entsteht oder der neue Look zum Mainstream wird. Bei der umgekehrten Version – dem „Bubble-up-Effekt“ – lassen sich Modedesigner vom Look der Jugend oder einer Subkultur inspirieren. Auf die reine Ästhetik reduziert, entsteht so ebenfalls ein neuer Trend.
Wer sind die Trendsetter?
Die Rolle von Modedesignern und Subkulturen als Trendsettern wurde längst von Influencern wie YouTubern, Instagram-Stars oder Bloggern abgelöst. Dazu kommen modebewusste Promis und It-Girls, die zahlreiche Follower und Nachahmer generieren. Früher brauchte ein Trend ein bis zwei Jahre, um sich durchzusetzen. Heute verbreiten sich Trends aufgrund der sozialen Medien deutlich schneller. Viele Influencer beeinflussen mit ihrem Stil die Mode und bestimmen aktuelle Trends mit.
Die Haltbarkeit von Trends ist recht unterschiedlich. Manche sind schnelllebig, andere halten über Jahrzehnte an oder kehren wieder – man denke in der Mode zum Beispiel an Jeans oder Schlaghosen. Aufgrund der sozialen Netzwerke und auch dank internationaler Hersteller und Vertriebsketten verbreiten sich viele Trends weltweit. Dabei fügt jeder Kulturkreis etwas dazu oder lässt anderes weg. Die Unterschiede zwischen den modisch gekleideten Leuten in Metropolen wie Berlin, Paris oder New York sind dabei deutlich geringer geworden.
Trend- und Zukunftsforschung
Allerdings gibt es nicht nur in der Mode beständige Entwicklungen. Beispielsweise hat sich Tee als gesundes und wohlschmeckendes Heißgetränk im Laufe der Zeit vom Nischenprodukt zum gefragten Lebensmittel in allen Altersgruppen entwickelt. Um Trends voraussagen und entsprechend darauf reagieren zu können, beschäftigt sich die Trendforschung anhand von Recherchen, Studien und Datenauswertung mit aktuellen und möglichen zukünftigen Strömungen. Mithilfe differenzierter Methoden der Trend- und Zukunftsforschung können neue Geschäftsfelder und Zukunftsmärkte identifiziert und erschlossen werden.