Bauen & Wohnen

Ihr Zuhause als grüne Wohlfühloase

(ra). Denken Sie im Alltag gerne an einen Spaziergang oder eine Wanderung zurück? Die Sehnsucht nach der Natur hat tiefere Gründe. Wenn Sie Ihre Wohnung mit einigen Pflanzen teilen, erfüllen Sie sich unbewusst einen Traum: den Traum vom grünen Idyll.

Der Glaube an die pflanzlichen Luftreiniger muss ein bisschen korrigiert werden

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Jene Versuche, auf die sich die bisherige Annahme der hochprozentigen Reinigung und Sauerstoffanreicherung der Luft bezog, wurden in abgeschlossenen Systemen durchgeführt. Beispielsweise testete die NASA diese Fähigkeiten der Pflanzen auf der Raumstation. Wenn in einer Wohnung oder einem Haus ein gleichwertiger Test durchgeführt werden sollte, dann dürfte niemals ein Fenster oder eine Türe geöffnet werden.

Trotzdem:

Pflanzen wie Spathiphyllum aus der Familie der Aronstabgewächse, können vergleichsweise besonders gut Schadstoffe und Staub binden. Sogar Zigarettenrauch filtert diese Zimmerpflanze aus der Luft. Moose binden ebenfalls Schadstoffe aus der Luft: Sie nehmen die Feuchtigkeit mit ihren winzigen Blättchen aus der Luft auf – und auf diese Weise gleichzeitig diverse Verschmutzungen. Die „Wurzeln“ dienen nur der Verankerung auf verschiedenen Untergründen und nicht der Versorgung mit Wasser und Nährstoffen.

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Allen Pflanzen gemeinsam ist ihre Fähigkeit zur Photosynthese

Chlorophyllhaltige Pflanzenteile wandeln dabei mit Hilfe von bestimmten Bakterien Kohlendioxid in Sauerstoff um. Kohlendioxid ist beispielsweise das Abfallprodukt des menschlichen Atems. Für die Umwandlung benötigt die Pflanze außerdem Wasser und Sonnenlicht. Außer Sauerstoff erzeugt die Pflanze dabei Glucose, also Kohlenhydrate.

Pflanzen sorgen für eine höhere Feuchtigkeit der Raumluft. Dadurch haben Liebhaber von Zimmerpflanzen einer Studie zufolge weit seltener eine verstopfte Nase.

Pflanzenfreunde haben seltener Allergien

Beobachtet wurde auch, dass Kinder, die im Umfeld von vielen Zimmerpflanzen aufwachsen, seltener Allergien entwickeln. Wenn man bereits unter Allergien leidet, sollte man beachten, dass es Pflanzen gibt, die besonders hilfreich sind, und andere, die man besser meidet. Farne, Efeu, immergrüne Palmen und die Grünlilie sind für Allergiker gut geeignet. Besonders stark duftende Pflanzen wie beispielsweise Hyazinthen sind für Duftstoffallergiker nicht geeignet. Auch ein Strauß Flieder könnte problematisch sein.

Beim Umtopfen und Trimmen empfiehlt es sich jedenfalls, Handschuhe zu tragen.

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Pflanzen als Schallschlucker

In großen Räumen kann es manchmal schwierig sein, die ideale Raumakustik zu erreichen. Jedes Wort hallt. Wenn mehrere Leute im selben Raum sprechen, fällt es vielen Menschen schwer, das Gesprochene zu verstehen. Pflanzen lenken mit ihren vielen Blättern und unterschiedlichen Strukturen den Schall ab und dämpfen auf diese Weise den Hall. Sie sorgen also auch auf akustischer Ebene für ein angenehmes Raumklima.

Kopfschmerz ade, grün statt Kaffee!

Pflanzen haben durch ihre positive Wirkung auf das Raumklima auch einen guten Einfluss auf unsere Arbeit. Pflanzen am Arbeitsplatz verringern die Häufigkeit für das Auftreten der Kopfschmerzen und sorgen für mehr Ausgeglichenheit und Ruhe. Sie tragen wesentlich zu einer höheren Konzentrationsfähigkeit bei. Studien zufolge hat dies nicht nur mit dem Verhältnis von Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit zu tun, sondern auch mit der grünen Farbe der Pflanzen. Grün beruhigt und entspannt die Augen. Gleichzeitig hilft die Farbe, nach einer kurzen Ablenkung wieder schneller das Wesentliche im Blick zu haben. Das frische Grün trägt auch dazu dabei, selbst frisch und wach zu bleiben.

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Pflanzen fürs Schlafzimmer

Vielleicht fragen Sie sich nun, ob Pflanzen wegen ihrer aufmunternden Wirkung überhaupt fürs Schlafzimmer geeignet sind. Pflanzen verbessern die Luftqualität – allerdings tun das die meisten Pflanzen nur tagsüber. Aloe Vera, Sanseveria und Yucca produzieren auch nachts Sauerstoff. Pflanzen wirken stimmungsaufhellend und machen glücklich. Lavendel, Gardenie und Jasmin haben durch ihren Duft eine erwiesenermaßen beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Allerdings sollte das jeder für sich selbst noch einmal bestätigen – oder gegebenenfalls die Pflanze in einen anderen Raum stellen. Grundsätzlich sind Pflanzen auch im Schlafzimmer immer eine Bereicherung.

Pflanzen in der Küche oder im Bad?

Eine kleine hübsche Kräutergalerie mit Schnittlauch, Petersilie, Kerbel und Pimpinelle verströmt noch obendrein einen angenehmen Duft. Die Kräuter sind immer griffbereit und das Raumklima verbessern sie auch. Verschiedene Farne oder die Monstera benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit und fühlen sich daher sogar im Badezimmer wohl. Wenn Sie genügend Platz haben und die Pflanzen genügend Tageslicht bekommen, spricht also nichts gegen einen kleinen privaten Regenwald. Genießen Sie Ihr abendliches Bad wie Tarzan und Jane!