Höchste Qualität seit 18 Jahren – Apotheke im Klinikum ist rezertifiziert
(ra) Sie war 2001 die erste Krankenhaus-Apotheke in ganz Niederbayern, deren Qualität extern geprüft wurde: Seitdem ist viel passiert – nun ist die Apotheke im Klinikum Landshut zum sechsten Mal nach DIN ISO 9001 zertifiziert worden. Darüber freuen sich nicht nur Pharmaziedirektor Dr. Mario Kager und sein Team, sondern auch Geschäftsführer Dr. Philipp Ostwald.
Seit 16 Jahren hängt das Zertifikat mit dem Qualitätssiegel in der Klinikums-Apotheke – so lange wie in keiner anderen Krankenhaus-Apotheke in Niederbayern. „Seitdem entwickeln wir uns kontinuierlich und nachhaltig weiter“, so Apotheken-Leiter Dr. Mario Kager am Mittwoch gegenüber Medien. „Wir ruhen uns nicht auf unseren Lorbeeren aus.“ Die Bayerische Landesapothekenkammer (BLAK) hat die Apotheke nun erneut nach dem Qualitätsstandard DIN ISO 9001 zertifiziert. Dabei kamen alle Abläufe einer modernen Krankenapotheke auf den Prüfstand. „Die Prüfung der QM-Dokumentation wurde erfolgreich abgeschlossen“, teilen die externen Auditoren mit. Die internen Prozesse seien gepflegt und weiterentwickelt worden. Daran sei das komplette 17-köpfige Team beteiligt gewesen, berichtet der Chefapotheker.
Ein Schwerpunkt bei dieser Rezertifizierung war das Risikomanagement in der Apotheke. Ein Beispiel dafür ist die Arzneimittelknappheit für bestimmte Medikamente. Laut Dr. Kager stellen Lieferengpässe ein allgemeines Marktproblem dar. Wo brauchen wir größere Vorräte, um Durststrecken zu überbrücken? Wo benötigen wir alternative Arzneien? In der Klinikums-Apotheke haben sich aufgrund dieser Lieferengpässe automatisierte Standard-Prozesse etabliert, die gut funktionieren. Besonders genau sahen die Prüfer auch dabei hin, wie die Verwechslungsgefahr bei Medikamenten minimiert werden soll. Denn es gibt Arzneien, die fast identisch verpackt sind („Look
a-likes“) oder nahezu gleiche Namen tragen („Sound-a-likes“). Darauf muss besonders geachtet werden, wenn neue Medikamente ins Sortiment aufgenommen werden.
Auch im hochmodernen Reinraumlabor des Klinikums ist das Risikomanagement ein zentrales Thema. Dort werden individuelle Infusionen für Krebspatienten sowie Nährlösungen für Frühchen zubereitet. Das Labor gilt als Hochrisikobereich: Einerseits sind Zytostatika bei Menschen ohne Tumorerkrankung riskante Substanzen, sie selbst in kleinsten Mengen erbgutverändernde Wirkungen haben können. Anderseits kann die geringste Keimbelastung für Patienten mitgeschwächten Immunsystem tödlich sein. Deshalb gelten strengste Bekleidungs- und Verhaltensvorschriften wie in einem Hochsicherheitstrakt. „Die hochwertigen Substanzen erfordern einen extrem sensiblen Umgang. Hände und Kleidung der herstellenden Mitarbeiter werden deshalb ständig mikrobiologisch auf Keimfreiheit überprüft“, so Dr. Kager.
Um überhaupt ins Reinraumlabor zu gelangen, müssen mehrerer Luftdruckschleusen durchlaufen werden. Weitere Sicherheitsmaßnahmen stellen die absolute Partikelfreiheit in den Reinräumen sicher. Die Prozesse und Abläufe werden dauernd angepasst und optimiert, auch das hat die Landesapothekenkammer überprüft.
Die Klinikums-Apotheke versorgt das Klinikum mit angeschlossenen Ambulanzen und das Kinderkrankenhaus mit individuell hergestellten Arzneimitteln, die ad hoc bestellt und in einem engen zeitlichen Rahmen produziert werden müssen. Dazu gehören Zytostatika, aseptische Herstellungen und patientenbezogene sterile Zubereitungen. Die Apotheke verfügt im Produktionsbereich auch über drei High-Tech-Reinräume mit über 220 Quadratmetern, die den höchsten hygienischen und sterilen Anforderungen entsprechen. Sie zählen zu den modernsten Räumen dieser Art in ganz Bayern.