Herkules in der Fahrradwerkstatt – Aber jetzt im Theater im Hagen
In der vergangenen Spielzeit des Landestheaters Niederbayern war die Deutsche Erstaufführung von Vivaldis verloren geglaubter Oper nur als Stream zu sehen. Am 17. Mai sorgt „Herkules am Thermodon“ um 19.30 Uhr am Theater am Hagen in Straubing endlich auch live für musikalischen Hochgenuss und einen höchst unterhaltsamen Opernabend.
Die Oper „Herkules am Thermodon“ wurde 1723 in Rom uraufgeführt, geriet jedoch – wie viele Vivaldi-Opern – bald in Vergessenheit. Der Geigenvirtuose Vivaldi zeigt seine ganze Kunst als Opernkomponist: Rauschende Rachearien und Wutanfälle vermochte er ebenso in Musik zu setzen wie zärtliches Liebesgeflüster und naturalistische Klangbilder.
Die Handlung von „Herkules am Thermodon“ knüpft frei an die neunte der legendären Heldentaten an: Herkules soll den Gürtel der Amazonenkönigin Antiope beschaffen. Gemeinsam mit anderen griechischen Edelleuten bricht er ins Reich der Amazonen auf. Ein Krieg zwischen Männern und Frauen entbrennt, die entscheidende Schlacht aber wird auf dem Feld der Liebe geschlagen.
Heutzutage wird der Amazonenmythos gerne als Spiegelbild des modernen Geschlechterkampfes gesehen, werden die streitbaren Frauen als mythische Schwestern moderner Feministinnen gesehen werden, die ihren Platz in einer von Männern dominierten Gesellschaft zu behaupten suchen. Regisseur Urs Häberli und Ausstatter Marcel Zaba erzählen darüber hinaus die höchst amüsante Geschichte zweier verfeindeter Gruppen, die noch eine Rechnung miteinander offen haben: Auf der einen Seite eine Frauen-Fahrradwerkstatt-WG, die in ihrer Freizeit gegen das Waldsterben protestiert, auf der anderen die Männer-Motorrad-Gang um Herkules und seine Jungs.
Die Titelpartie singt Tenor Jeffrey Nardone. Die weiteren Mitglieder seiner Gang werden von Daniel Preis (Alceste), Reinhild Buchmayer (Teseo) und Peter Tilch (Telamone) interpretiert. Cheffin der Frauen-WG ist Sabine Noack (Antiope). Ihre Mitbewohnerinnen werden von Henrike Henoch (Ippolita) und Ewelina Osowska (Martesia) dargestellt. Es spielt die Niederbayerische Philharmonie unter der Leitung von Basil H. E. Coleman.
„Herkules am Thermodon“ ist im Straubinger Theater am Hagen nur am 17. Mai zu sehen. Um 18.45 Uhr gibt es eine kostenlose Kurzeinführung im Foyer. Karten zu kaufen gibt es beim Amt für Tourismus, Reservierungen sind erst eine Woche vor der Vorstellung möglich, Telefon 09421/94469199. Kartenversand gegen Rechnung: www.theater-am-hagen.de Es gilt der Straubing- Pass. Weitere Informationen unter www.landestheater-niederbayern.de.