Hausarztsitz für Geiselhöring ist wohl verloren
(rp) Wie am Donnerstag bei „SPD im DIALOG“ in der Taverne Korfu Bernhard Fürst, Verwaltungsleiter des Klinikums Mallersdorf, erklärte, ist der Hausarztsitz für Geiselhöring wohl verloren. Die angedachte und von allen gewollte Besetzung des offenen Hausarztplatzes durch das Klinikum Mallersdorf, scheiterte in letzter Sekunde daran, dass sich kein zweiter Arzt für ein angedachtes Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) in Geiselhöring finden ließ.
Nachdem sich kein interessierter Hausarzt auf den offenen Sitz der Praxis Roderer beworben hatte, lag die letzte Hoffnung auf dem Klinikum Mallersdorf. Mit dem MVZ sollte die Hausarztversorgung in Geiselhöring auf Dauer aufrechterhalten werden, erklärte SPD-Ortsvorsitzender Michael Wittmann. Der Arztsitz ging nun an die Kassenärztliche Vereinigung zurück und wird demnächst öffentlich ausgeschrieben – dass Geiselhöring hierbei als erneuter Standort in Frage kommt, sei nicht zu erwarten, so Bernhard Fürst.
In Geiselhöring räche sich nun, dass seit mehr als zehn Jahren zwar immer wieder darüber gesprochen werde, es bisher aber immer versäumt wurde, die nötigen Voraussetzungen für eine ausreichende Arztansiedlung zu schaffen, so Michael Wittmann. Die Geiselhöringer SPD hatte bereits im April, nachdem die Hausarzt-Praxis Roderer geschlossen wurde, zum Dialog eingeladen, um die nun eingetreten Situation zu verhindern. Zu der Zeit zeigte sich Johann Ertl von der Kassenärztlichen Vereinigung noch überzeugt, dass junge Ärzte angesiedelt werden könnten, wenn die Rahmenbedingungen stimmten.
Dabei spielte ein medizinisches Versorgungszentren (MVZ) als eine neue fachübergreifende Versorgungsform eine zentrale Rolle. Sie sollte u.a. Ärzten im Angestelltenverhältnis ermöglichen, in individuellen Arbeitszeitmodellen, an der vertragsärztlichen Versorgung teilzunehmen. und würden so zur Flexibilisierung des Arztberufes bei tragen. Darüber hinaus profitieren die Patienten von der interdisziplinären und koordinierten Versorgung in diesen medizinischen Versorgungszentren. Nur so sei auch dem Bedürfnis zur Verbindung von Familie und Beruf oder das gewünschte Teamwork zu realisieren, so Ertl.
Über die persönliche Entscheidung des Arztes, die Stelle in Geiselhöring auszuschlagen, lässt sich nur spekulieren, so Barbara Kasberger, stellvertretende Ortsvorsitzende. Die Geiselhöringer SPD fordert die Stadt erneut auf sich dem Problem intensiv zu widmen, denn wie bekannt, sind sowohl eine weitere Arztpraxis und eine Apotheke aufgrund der demographischen Entwicklung von der Schließung bedroht.