19. April 2025
Landkreis Straubing-BogenMallersdorf-Pfaffenberg

„Grundwasser“ – Thema bei den Grünen – Rosi Steinberger, MdL mit dabei

(ra) Wasser erscheint vielen Menschen als selbstverständliches Konsumgut. In Deutschland kommt es sauber und trinkbar aus dem Hahn und wird reichlich genutzt – 134 Liter Wasser verbraucht alleine in Bayern jede Person täglich. Grund genug für den Kreisverband der Grünen sich bei ihrer Versammlung am Dienstag in Mallersdorf-Pfaffenberg mit dem Schutz von Gewässern und Trinkwasser zu beschäftigen.

Setzen sich für einen besseren Schutz des Wassers ein: Stadtrat Erhard Grundl, Kreisrätin Anita Karl, Stadtrat Wolfgang Steinbach, Mdl Rosi Steinberger, Kreisvorsitzender Bastian Kulzer, Kassier Wolfram Wagner und Kreisrat Helmut Schmiedeberg – Foto: Ernst

Expertise haben sie sich dafür bei Rosi Steinberger, der Verbraucherschutzpolitischen Sprecherin der Landtagsgrünen, geholt. Bereits im Jahr 2000 wurde die Europäische Wasserrahmenrichtlinie verabschiedet, die einheitliche Umweltziele für den Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer vorsieht. Nach Möglichkeit bis 2015, allerdings spätestens bis 2027, sollen alle Gewässer einen guten Zustand erreichen. Die Kriterien dafür sind eine natürliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren in den Gewässern, ihre unverfälschte Gestalt und Wasserführung sowie die natürliche Qualität des Oberflächen- und Grundwassers.

Experten warnen bereits jetzt davor, dass diese Ziele bis 2027 bei weitem nicht für alle Gewässer erreicht werden können und zum Beispiel 77 Prozent der Fischarten auf der roten Liste für bedrohte Tierarten stehen. Daneben gibt es noch weitere Baustellen: An manchen Stellen in Niederbayern ist das Grundwasser in Bezug auf die Nitrat- und Pestizidbelastung in bedenklichem Zustand, so dass Brunnen aufgegeben werden müssen oder es mit Wasser aus anderen Brunnen gemischt wird. Für Mikroplastik, Hormone oder Arzneimittel gibt es noch gar keine Grenzwerte beim Trinkwasser.

Rosi Steinberger führte aus, dass zwar ein Wasserpakt Bayern geschlossen wurde, die Maßnahmen darin aber nur freiwillig sind. Mit Freiwilligkeit können die Probleme aber nicht in den Griff bekommen werden, so Steinberger. Sie forderte deswegen, dass verbindliche Maßnahmen zum Schutz von Grundwasser ergriffen werden und in einem ersten Schritt größere Wasserschutzgebiete ausgewiesen werden und die chemische Belastung des Wassers deutlich reduziert wird. Hierfür sei die Förderung von Biolandbau die beste Möglichkeit, aber auch mit der konventionellen Landwirtschaft müssten zusammen Maßnahmen umgesetzt werden.

Dafür forderte sie gesetzliche Schritte hin zu einer deutlichen Reduzierung des Pestizideinsatzes und verpflichtende Gewässerrandstreifen. Ihr war wichtig zu betonen, dass es nicht darum geht, verschiedene Gruppen gegeneinander auszuspielen, sondern dass der Schutz und die gute Qualität von Wasser für alle Menschen wichtig ist. In der anschließenden Diskussion betonte Bundestagskandidat Erhard Grundl, dass der Erhalt der freifließenden Donau ein Erfolg der Grünen war, der nur mit vielen anderen Bündnispartnern gelungen ist. Genauso sollte es eine breite gesellschaftliche Allianz für sauberes Trinkwasser und eine gute Gewässerqualität geben.