Sicherheitsgespräch im Landratsamt Straubing-Bogen
(pol) Polizeivizepräsident Anton Scherl überreichte am Donnerstag im Rahmen des jährlichen Sicherheitsgesprächs den Sicherheitsbericht 2016 für den Landkreis Straubing-Bogen an Landrat Josef Laumer.
Die Gesamtkriminalität, ohne Berücksichtigung der ausländerrechtlichen Verstöße, stieg im Landkreis Straubing-Bogen um 79 auf insgesamt 2.655 Fälle. Dies bedeutet an Anstieg von 3,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Ein wichtiger Index für die „Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung“ ist die Häufigkeitszahl. Sie gibt die Anzahl der erfassten Straftaten im Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner, wieder. Mit einer Häufigkeitszahl von 2.687 (2015: 2.629) weist der Landkreis Straubing-Bogen im niederbayernweiten Vergleich einen deutlich unterdurchschnittlichen Wert auf (Niederbayern: 3.962).
[su_box title=“Aufklärungsquote“ box_color=“#cdc8c8″ radius=“5″]Die Aufklärungsquote liegt im Landkreis Straubing-Bogen mit 67,4 % ähnlich wie der gesamtniederbayerische Wert (67,8 %) und deutlich über dem gesamtbayerischen Wert von 63,7 %.[/su_box]
Im Bereich der Gewaltkriminalität stieg die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle von 77 im Vorjahr auf 118 Fälle in 2016. Hauptursächlich für diese Steigerung ist ein erheblicher Anstieg bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen. Leider ist dieser Trend niederbayernweit festzustellen; wurden 2015 im Regierungsbezirk noch insgesamt 1.331 entsprechende Straftaten bekannt, so steigerte sich diese Zahl im Jahr 2016 auf insgesamt 1.537 Fälle (+18,2 %). Das Fallaufkommen in diesem Deliktsbereich ist das höchste der vergangenen zehn Jahre und liegt um 16,2 % über den durchschnittlichen Fallzahlen dieses Zeitraumes.
Erfreulicherweise ist im Bereich der Diebstahlskriminalität ein Rückgang von 605 registrierten Fällen im Vorjahr auf 575 Delikte in 2016 (- 5,0 %) zu vermelden. Die Fallzahlen der Straßenkriminalität bewegten sich mit 358 Fällen auf dem Vorjahresniveau (2015: 356 Delikte). Zur sog. Straßenkriminalität werden alle im öffentlichen Raum begangenen Straftaten, z. B. Sachbeschädigungen und Körperverletzungen, gezählt.
Entgegen dem niederbayernweiten Trend wurden im Berichtsjahr 13 Wohnungseinbruchdiebstähle mehr verzeichnet als 2015. Ebenfalls einen Anstieg gab es im Deliktsbereich der Rauschgiftkriminalität von 106 registrierten Fällen im Vorjahr auf 191 Fälle im Jahr 2016. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass es sich dabei um sog. Kontrollkriminalität handelt, d. h. es besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Fallaufkommen und den polizeilichen Kontrollerfolgen. Naturgemäß ist in diesem Deliktsfeld das Dunkelfeld, also der Anteil der der Polizei nicht bekannt gewordenen Straftaten, hoch.
Fast durchwegs fallende Werte wurden 2016 im Bereich der Verkehrsunfallstatistik registriert. Im Landkreis Straubing-Bogen wurden 2016 insgesamt 3.110 Verkehrsunfälle polizeilich erfasst. Dies stellt einen Rückgang um 8,1 % im Vergleich zum Vorjahr (3.384) dar. Die Zahl der Verkehrstoten im Landkreis Straubing-Bogen verringerte sich von 11 in 2015 auf fünf Verkehrstote in 2016 (-54,5 %). Bei den Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss sank die Zahl von 46 Unfällen in 2015 auf 32 Unfälle im Jahr 2016 (-30,4 %). Bei den Verkehrsunfällen unter Drogeneinfluss wurden in 2015 fünf Unfälle registriert, in 2016 waren es zwei.
Die Geschwindigkeitsunfälle sanken von 173 in 2015 auf 164 in 2016 (-5,2 %). Die Fahrradunfälle erhöhten sich in 2016 um 17 %, von 53 auf 62. Erfreulicherweise ist ein Rückgang bei den Wildunfällen zu verzeichnen; 2015 wurden noch 1.562 registriert, 2016 waren es 1.502 (- 3,8 %).
Abschließend betonte Polizeivizepräsident Scherl, dass die niederbayerische Polizei auch in Zukunft alles daran setzen werde, die objektive Sicherheit zu erhöhen und das subjektive Sicherheitsgefühl der niederbayerischen Bevölkerung zu stärken. Eine optimale Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung, den Sicherheitsbehörden und der Polizei schafft die Basis für eine gute Sicherheitslage in Niederbayern, so Polizeivizepräsident Scherl.