28. März 2024
Straubing

Grüne wollen Straubinger Innenstadt aufwerten

(ra) Wie kann mehr Lebensqualität in der Straubinger Innenstadt und am Stadtplatz geschaffen werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Grünen bei ihrer Kreisversammlung am Mittwoch im Gasthaus Röhrl.  Erhard Grundl, MdB stellte dafür das Konzept seiner Stadtratsfraktion zur Verkehrsberuhigung des Ludwigplatzes vor.

Grundls Ausführungen zufolge sollten die Stadtbusse am Ludwigsplatz bleiben, der Autoverkehr aber deutlich verringert werden. Dazu sei eine Neuregelung der Einbahnstraßen notwendig. „Es ist wichtig, dass die Menschen bequem mit dem Bus in die Innenstadt können. Gleichzeitig braucht es aber auch mehr Mut für Alternativen zu den bisherigen Dieselmotoren“, so Grundl. Die Vorteile am Grünen Konzept seien der Vorrang für Stadtbusse, mehr Aufenthaltsqualität am Ludwigsplatz und die Einführung von dringend benötigten Anwohnerparkplätzen.

Die Stadtratsfraktion will in den nächsten Monaten in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und allen Beteiligten versuchen, eine baldige Umsetzung auf die Wege zu bringen. Daneben wurde in der Diskussion von den Teilnehmern der Wunsch nach mehr Grün auf dem Stadtplatz geäußert. Insbesondere Schattenplätze fehlten und freie Sitzplätze, die nicht zu einer Gastronomie gehören. Die Sitzmöbel seien ein guter Anfang, aber gerade im Sommer sei der Bedarf nach Ansicht der Grünen wesentlich größer. Sitzbänke umrahmt von Schatten spendenden Bäumen wären dafür eine gute Ergänzung. „Der Stadtplatz ist das Wohnzimmer Straubings und dort möchte man sich wohl fühlen und gerne aufhalten. Mit ein paar kleineren Veränderungen, ist dafür bereits viel gewonnen“, fasst Kreisvorsitzender Bastian Kulzer die Meinung der Grünen zusammen.

Als weiteres berichtete Erhard Grundl von seinen ersten Monaten im Bundestag. Nach seiner viel beachteten ersten Rede klappe die Zusammenarbeit mit den Kollegen der anderen Fraktionen wesentlich leichter. „Dass die erste Rede gleich ein Internet-Hit geworden ist, freut mich natürlich. Aber das wichtige ist die inhaltliche Arbeit in den Ausschüssen und außerhalb des Plenums“, gibt sich Grundl bescheiden. In den nächsten Monaten möchte er eine interfraktionelle Initiative zur Anerkennung von bisher nicht anerkannten Opfern des Nationalsozialismus auf den Weg bringen. Hierbei geht es vorrangig nicht mehr um finanzielle Entschädigung, die meisten Betroffenen sind bereits verstorben, sondern ihnen ihre Würde wiederzugeben.

Viele würden nach dem Krieg in Scham weiter leben und würden sich nicht trauen, ihre Geschichte zu erzählen. Das mindeste sei es, das Vergessen dieser Schicksale zu verhindern und ein würdiges Gedenken zu ermöglichen. Ein zweiter inhaltlicher Schwerpunkt liegt für Grundl in der Situation von Kulturschaffenden und ihrer Vergütung. Hierfür will sich der Abgeordnete bald mit der Gema treffen und über Zukunftsperspektiven sprechen. Denn für ihn sei klar, dass die Bezahlung für Werke eine elementare Notwendigkeit sei und die Gema hierfür eine wichtige Funktion einnehme. Gleichwohl gebe es viel Reformbedarf und auch falsche Entwicklungen in der Gema. Gerade kleinen Bühnen und Jugendzentren werde es durch die Tarife unnötig schwer gemacht.