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Grippe: „Eine Impfung ist sinnvoll – und zwar jedes Jahr“

(ra) Sie beginnt plötzlich und ohne Vorwarnung: die Grippe. Die einzig wirksame Möglichkeit zur Vorbeugung ist eine Grippeschutzimpfung – vor allem bestimmte Risikogruppen sollten vorsorgen. Wer besonders gefährdet ist und wann der beste Zeitpunkt für eine Impfung ist, erklärt Prof. Dr. Stephan Holmer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II für Kardiologie, Pneumologie und Intensivmedizin im Klinikum Landshut.

Mit der kalten Jahreszeit ist auch wieder die jährliche Grippewelle im Anmarsch: Verantwortlich dafür sind Influenzaviren – und die verändern sich ständig. „Das heißt, dass auch der Impfstoff vor jeder Grippe-Saison angepasst werden muss“, erklärt Chefarzt und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Stephan Holmer. Da eine Grippe nicht per se ursächlich behandelt werden kann, ist die einzige wirksame Prophylaxe die Grippeschutzimpfung. Außerdem hält der Schutz vermutlich nur eine Saison an. „Eine Impfung ist sinnvoll – und zwar jedes Jahr“, so Prof. Holmer.

Vor allem bestimmte Risikogruppen sollten auf einen konsequenten Impfschutz achten. „Dazu gehören Menschen über 60 Jahre, Schwangere sowie Personen mit chronischen Atemerkrankungen. Auch Menschen mit Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten sowie Diabetes oder anderen Stoffwechselkrankheiten gehören dazu.“ Bei diesen Gruppen könne eine Grippe sehr schwer verlaufen, erklärt Prof. Holmer. In der sehr starken Grippesaison vor zwei Jahren gab es etwa 21.300 Todesfälle in Deutschland, schätzt das Robert-Koch-Institut. Auch Krankenhauspersonal sollte flächendeckend geimpft sein. Im Klinikum Landshut gibt es dazu wieder mehrere interne Sammeltermine. „So schützen wir erstens unsere Patienten und zweitens sinkt das Risiko einer Erkrankung auch bei unseren Mitarbeitern.“ Der beste Zeitraum für eine Impfung ist laut Prof. Holmer von Oktober bis November. Nach zirka zwei Wochen ist der Impfschutz dann vollständig aufgebaut.

Mit einem banalen Schnupfen sollte man eine Grippe nicht verwechseln – sie ist weitaus gefährlicher. Prof. Holmer erklärt, wie man die Grippe erkennt: „Oft beginnt die Erkrankung sehr plötzlich. Typische Beschwerden sind Fieber, Muskel- und/oder Kopfschmerzen sowie später Reizhusten.“ Besonders gefährlich ist eine bakterielle Zusatzinfektion, die häufig zu schweren Lungenentzündungen führen kann. Manchmal ist auch eine Herz-Muskel-Entzündung oder eine Hirnhautentzündung beteiligt. Ein Teil der Betroffenen entwickelt jedoch nur milde oder gar keine Symptome. Die Ansteckung läuft vor allem über virushaltige Tröpfchen, zum Beispiel beim Husten oder Niesen. Auch die Hände oder Oberflächen sind potentielle Überträger. Die Krankheitsdauer liegt in der Regel bei fünf bis sieben Tagen- „Sie kann jedoch auch deutlich länger sein“, erklärt Prof. Holmer.