Fünfter Sieg in Serie: Rote Raben feiern 3:1-Auswärtscoup bei Favorit Potsdam
(ms) Dickes sportliches Ausrufezeichen der Roten Raben: Das Team von Cheftrainer Florian Völker gewann das Auswärtsspiel beim hoch gehandelten Tabellenvierten und Pokalfinalisten SC Potsdam mit 3:1 (25:14, 25:20, 20:25, 25:23). Der mittlerweile fünfte Vilsbiburger Bundesliga-Sieg in Serie war das verdiente Produkt einer großartigen Mannschaftsleistung, der die favorisierten Gastgeberinnen an diesem Abend unter dem Strich nichts entgegenzusetzen hatten.
Schon der Auftakt ließ erkennen, dass sich die Raben für das Gastspiel in der MBS-Arena eine Menge vorgenommen hatten; es stand ja noch der Wunsch nach Revanche für die glatte 0:3-Niederlage im Pokal-Viertelfinale Mitte November im Raum. Mit der erfolgreichen Anfangsformation der letzten Wochen – Zuspielerin Lena Möllers, Luisa Keller auf der Diagonalposition, Danielle Brisebois und Jodie Guilliams im Außenangriff sowie Kayla Haneline und Josepha Bock im Mittelblock plus Myrthe Schoot als Libera – waren die Gäste flott auf Augenhöhe – um dann bei 12:12 einen ziemlich legendären Zwischenspurt einzulegen. Mit Luisa Keller am Aufschlag zog Vilsbiburg auf 19:12 davon, und gegen erkennbar verunsicherte Potsdamerinnen kamen die Raben zu einem kaum für möglich gehaltenen 25:14-Satzgewinn.
Im zweiten Abschnitt war der SCP etwas präsenter, doch das Team von Florian Völker hatte weiterhin die richtigen Antworten. Die Raben zogen ihr Konzept annähernd fehlerfrei durch; sie standen kompakt in der Abwehr, agierten zielstrebig im Angriff und punkteten wie am Schnürchen. Das Resultat: Auch dieser Satz ging über 8:6 und 16:11 mit 25:20 an die Gäste.
Klar, dass Potsdam nun mit diversen Wechseln die Wende erzwingen wollte. Es entwickelte sich ein heiß umkämpfter dritter Satz, den die Roten Raben nach 7:8, 14:16 und 20:21 am Ende mit 20:25 abgeben mussten. Die Wende wurde damit aber keineswegs eingeleitet, weil Vilsbiburg – im vierten Durchgang zunächst mit Corina Glaab im Zuspiel – stabil, nervenstark und auf den Sieg fokussiert blieb. Aus einem 2:5 machten die Raben rasch ein 10:6, ehe es ab 15:14 spannend und spannender wurde.
Die Raben blieben in Führung, aber Potsdam war immer dran, beide Teams lieferten sich heiße Rallys. Bei 20:17 kam Lena Möllers für Corri Glaab zurück, bei 24:22 und dem ersten Matchball wurde Vilsbiburg eine Netzberührung gepfiffen, ehe es bei 24:23 zum Showdown kam. Die Raben konnten insgesamt vier Angriffschancen nicht verwerten, allein drei davon ließ Jodie Guilliams ungenutzt. Doch die Belgierin bekam noch einen letzten Ball – und den brachte sie mit ihrer sprichwörtlichen Entschlossenheit und Willensstärke durch: 25:23 und 3:1, der Auswärtscoup war perfekt!
Matchwinnerin Jodie Guilliams war mit 21 Punkten zugleich Top-Scorerin des Abends, gefolgt von Luisa Keller (15), die als MVP ausgezeichnet wurde. Coach Florian Völker konnte stolz auf sein Team sein: „Was wir uns vorgenommen haben, hat geklappt. Wir waren in punkto Emotion und Leidenschaft voll da, das zeichnet die Mannschaft ohnehin aus. Und dazu haben wir richtig gut Volleyball gespielt.“ Viel Zeit, den Sieg zu genießen, haben Myrthe Schoot und Co. nicht – schon am Dienstag (17 Uhr, Sport1 überträgt live) steht in der heimischen Ballsporthalle das Nachholspiel gegen Aachen auf dem Programm.