Fridays for Future-Akteure: „Klimaschützen ist kein Verbrechen“
Knapp 50 Menschen folgten am Mittwochabend dem kurzfristigen Aufruf der Landshuter Ortsgruppe von Fridays for Future: Gegen die „unverhältnismäßigen Razzien“ bei Aktivist*innen der Letzten Generation sei man zusammengekommen, erklärte der Klimaaktivist Lorenz Herdeis gleich zu Beginn.
Es sei „offensichtlicher Unsinn“, die Letzte Generation in einer Reihe mit Nazibanden und organisierter Kriminalität als kriminelle Vereinigung zu bezeichnen. Stattdessen gehe es den bayerischen Behörden darum, Kritik mundtot zu machen und zivilgesellschaftliches Engagement zu erschweren. Auch Johannes Hunger, Landtagskandidat der Grünen, kritisierte die Razzien scharf. Zwar heiße er die Methoden der Aktivist*innen nicht gut, dennoch sei eine umfassende Aufklärung durch die Staatsregierung geboten, wie es insbesondere zur Missachtung der Unschuldsvermutung durch das LKA kommen konnte.
„Klimaschützen ist kein Verbrechen“ tönte es im Anschluss, als die Versammlung durch die Innenstadt zog. Immer wieder gab es Applaus von Passant*innen und vereinzelt schlossen sie sich der Demo an. Viel Applaus erhielt bei einer kurzen Zwischenkundgebung vor St. Martin die Botschaft der Aktivistin Hannah Wolf, die selbst aus Landshut stammt und sich seit Herbst der Letzten Generation angeschlossen hat. Ein „inakzeptabler Vorgang“ seien die Razzien, so Wolf – sie frage sich „Wer ist denn eigentlich wirklich kriminell?“
Im Anschluss stellte Klimaaktivist Lorenz Herdeis fest: „Wir alle sind die letzte Generation, die die schlimmsten Folgen der Klimakrise noch abwenden kann. Anstatt sich dieser Wirklichkeit zu stellen, attackiert die bayerische Exekutive lieber die Überbringer*innen der schlechten Nachricht. Das ist ein Skandal!“ Mit einem Liedtitel der Band Ton, Steine, Scherben beendete Herdeis die Versammlung am Rathaus: „Allein machen sie dich ein“ – man müsse sich zusammentun, um für eine bessere Welt zu
kämpfen.