24. Mai 2025
Landkreis Straubing-BogenStraubing

Fraunhofer IGB plant neues Forschungsgebäude im Hafen Straubing-Sand

(ra) Die Spitzenforschung in Straubing wird weiter gestärkt: Das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB baut seine Kapazitäten an seinem niederbayerischen Standort aus. Auf dem BioCampus im Straubinger Hafen entsteht zu diesem Zweck ein moderner Neubau für den IGB-Institutsteil »Bio-, Chemo- und Elektrokatalyse BioCat«, der den Wissenschaftler*innen des Instituts mehr Raum und Möglichkeiten für ihre Forschung gibt.

Personen von links: Andreas Löffert (Geschäftsleiter Zweckverband Hafen Straubing-Sand, ZVH), Dr. Sandra Fendl (Fraunhofer IGB), Dr. Michael Hofer (Fraunhofer IGB, Standortleiter Straubing), Dr. Markus Woplerdinger (Institutsleiter Fraunhofer IGB), Landrat Josef Laumer (stellv. Verbandsvorsitzender ZVH), Bürgermeister Aiterhofen Adalbert Hösl (stellv. Verbandsvorsitzender ZVH)

Im Rahmen eines Pressegesprächs trafen sich am Freitagmittag Vertreter*innen des Fraunhofer IGB und der lokalen Politik am Hafen Straubing-Sand. Der Anlass: Dort entsteht in neuer, hochmoderner »Hotspot« für angewandte Forschung. Der Straubinger IGB-Institutsteil BioCat erweitert seine Kapazitäten vor Ort durch den Aufbau eines zweiten Institutsgebäudes − auf dem Areal des Frachthafens.

In Straubing erforscht das interdisziplinäre BioCat-Team die Entwicklung verschiedener katalytischer Verfahren zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe und des Klimagases CO2. »Seit seinen Anfängen im Jahr 2009 hat sich unser Institutsteil in Straubing erfolgreich entwickelt und ist, dank des kontinuierlich zunehmenden Interesses der Industrie und der Förderung des Landes Bayern, seither stetig gewachsen«, hebt Dr. Markus Wolperdinger, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB mit Hauptsitz in Stuttgart, hervor. »Mit unserer Forschung in Straubing setzen wir auf die richtigen Themen und mit unseren technologischen Lösungen schaffen wir Mehrwert für unsere Partner und Kunden«, führt Wolperdinger aus.

»Die nachhaltige Nutzung nachwachsender Rohstoffe im Sinne einer kreislaufbasierten Bioökonomie sowie die Nutzung und Verwertung von CO2, unter anderem für die Gewinnung von klimafreundlichen Kraftstoffen, sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Gesellschaft.«

Kommunalpolitiker begrüßen Fraunhofer-Initiative

Eine Visualisierung des zukünftigen Projekts.

Oberbürgermeister Markus Pannermayr, Verbandsvorsitzender des Zweckverbands Hafen Straubing-Sand, schätzt es, dass sich das Fraunhofer-Institut mit dem Neubau klar zum Standort Straubing bekennt: »Straubing verbindet mit dem Namen Fraunhofer historisch viel – schließlich ist unsere Stadt die Geburtsstätte Joseph von Fraunhofers. Auch in der Gegenwart spielt die Forschung eine herausragende Rolle. Die enge Vernetzung von Fraunhofer IGB, dem TUM Campus Straubing sowie dem gesamten regionalen Ökosystem der Bioökonomie unterstreicht die Bedeutung unseres Standorts als Knotenpunkt für nachhaltige Technologien.«

Auch Landrat Josef Laumer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der BioCampus Straubing GmbH, zeigte sich im Rahmen des Gesprächs mit den Fraunhofer-Repräsentanten im Straubinger Hafen hocherfreut: »Die Ansiedlung des neuen Forschungsgebäudes auf dem BioCampus im Hafen ist ein Meilenstein für die Weiterentwicklung unseres Standorts als
Zentrum der biobasierten Wirtschaft. Sie stärkt die wissenschaftliche Kompetenz vor Ort und fördert den Wissenstransfer in die Praxis. Mit den bestehenden Einrichtungen, wie dem Technologie- und Gründerzentrum sowie den beiden Demonstrationsanlagen für industrielle Biotechnologie »BioCampus MultiPilot« und »Bayernhof BioTec«, entsteht ein leistungsfähiges Netzwerk, das Wertschöpfung in der Region schafft.«

Mehr Platz für die Forschenden des Fraunhofer IGB

Mittlerweile ist der Institutsteil des Fraunhofer IGB in Straubing auf über 60 Mitarbeitende angewachsen und das Institutsgebäude in der Schulgasse an seine kapazitativen Grenzen gekommen. Mit dem neuen Gebäude steht für die Mitarbeitenden ausreichend Raum zur Verfügung und es bietet Platz, weitere Forschungstalente anheuern zu können. Das
bisherige Gebäude, das zuletzt im Jahr 2014 ausgebaut und vergrößert wurde, bleibt weiter bestehen.

»Unser bewährter Laborbau bietet eine ideale Infrastruktur, um durch die Kombination von Bio-, Chemo- und Elektrokatalyse die Nutzung nachwachsender Rohstoffe für die Produktion von nachhaltigen Chemikalien und Materialien voranzutreiben«, erläutert Dr. Michael Hofer.

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Der promovierte Biotechnologe ist seit 2010 als Wissenschaftler am IGB und seit 2019 Leiter des Straubinger Standorts. »Die letzte räumliche Erweiterung hat es uns ermöglicht, uns als wichtigen Partner für die Industrie zu etablieren – sowohl auf regionaler als auch nationaler Ebene. Das spiegelt sich in einer wachsenden Nachfrage nach unseren Dienstleistungen wider.

Aus diesem Grund ist jetzt eine erneute Vergrößerung unserer Büro-, Labor- und Lagerkapazitäten der konsequente nächste Schritt. Wir freuen uns, dass wir dafür nun im Straubinger Hafen eine zweite Heimat gefunden haben und im Rahmen des vom Bayrischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geförderten Projektes »Zentrum für nachhaltige Kraftstoffe« diesen nächsten Schritt in unserer Entwicklung machen können.«

Technikum und Infrastruktur für den Scale-up von Prozessen

Herzstück des Neubaus wird ein 135 m2 großes Technikum zur Skalierung der entwickelten Prozesse in einen industrierelevanten Maßstab. Dazu kommen weitere 215 m2 weitere Laborflächen für die Vor- und Nachbearbeitung der Skalierungsarbeiten und rund 80 m2 Lagerflächen. Für Büro- und Besprechungsräume sind zudem rund 328 m² vorgesehen.

Insgesamt bietet das neue Gebäude 800 m2 Nutzflächen und Platz für 28 Mitarbeitende. Die Kosten für Bau und Erstausstattung sind mit rund 13 Millionen Euro veranschlagt und werden zu 60 Prozent von Land und Bund, und zu 40 Prozent von der EU getragen.