Im Geiselhöringer Freibad startet die Abschieds-Saison
(ra) Das Wetter ist nicht gerade optimal. Aber das Freibad „Laberrutschn“ in Geiselhöring startet am Samstag in die Badesaison. Trotzdem heißt es für alle Besucher*innen, die Abschieds-Saison in vollen Zügen zu genießen. Es ist die letzte Saison ihrer Art, denn im nächsten Jahr bleibt das Bad geschlossen. Es wird dann generalsaniert.

„Wir freuen uns sehr auf den Umbau und hoffen, dass das Bad den Betrieb diese Saison noch durchhält“, bekräftigte Bademeister Martin Schmidt bei einem Vor-Ort-Termin mit Bürgermeister Herbert Lichtinger am Mittwoch dieser Woche. Der Betriebsleiter weiß am besten um den schlechten Zustand des Bads, den man auf den ersten Blick freilich nicht sieht. Aber die gesamte Technik des Bads ist nach 40 Jahren im Betrieb einfach hoffnungslos veraltet. Erst vergangene Woche hat wieder ein Wasserrohrbruch aufgezeigt, wie notwendig die Sanierung ist. Dort, wo die Leitungen in das Technikgebäude münden, sei die Reinwasserleitung abgerissen. Mit Hilfe der Kollegen des Bauhofs gelang es zum Glück relativ schnell, den Schaden zu beheben. Im vergangenen Jahr musste das Bad bei bestem Badewetter sogar zweimal eine Woche lang wegen eines Rohrbruchs geschlossen bleiben, erinnerte Martin Schmidt.
Bei der Inbetriebnahme der Technik sei heuer auch der Boiler zur Erwärmung des Duschwassers nicht angesprungen, erzählte er. Er konnte zum Glück nochmal repariert werden; Ersatzteile gebe es für dieses Gerät gar nicht mehr, habe der Installateur dem Bad-Team mitgeteilt. „Ich hoffe jeden Tag bei der Fahrt zum Bad, dass heute wieder alles gut geht“, verdeutlichte Martin Schmidt die missliche Lage.
In den Becken wurden heuer vor dem Hintergrund der anstehenden Sanierung nur die allergrößten Fliesenschäden behoben. „Eine einzige Fliese mit Griffmulde rund um die Becken kostet 40 Euro“, nennt der Bademeister ein Beispiel dafür, warum die Reparaturarbeiten an den Becken in der Vergangenheit jedes Jahr mehr ins Geld gegangen sind. Im vergangenen Jahr sei einmal ein Heranwachsender mit einer abgeplatzten Wandfliese in der Hand zu ihm gekommen, erinnert sich Schmidt. Ihm blieb nichts anderes übrig, als die Fliese mit Taucherbrille und Schnorchel unter Wasser wieder anzukleben. Das dafür verwendete spezielle Kit-Material hat er für diese letzte Saison gleich auf Vorrat bestellt, weil er von weiteren Fliesen-Abplatzungen im laufenden Betrieb ausgehen muss.
Aber der Bademeister hat auch gute Nachrichten. Die neue Heizung des Freibads, die im vergangenen Jahr vorgezogen eingebaute Absorbermatten-Anlage, laufe fehlerfrei und nehme ihren Dienst zwei Stunden eher auf als bisher, nachdem im Frühjahr die Bäume vor den Matten Richtung Parkplatz abgeholzt wurden. Nach den Nächten mit Temperaturen unter 10 Grad Celsius hatte das Wasser in den vergangenen Tagen in der Früh noch frische 20 bis 21 Grad, bis zum Nachmittag sei die Temperatur dann auf 24 Grad gestiegen. „Wenn jetzt dann im Sommer die Nächte warm bleiben, ist die neue Heizung eine super Sache.“ Weiterer Pluspunkt: Weil die Anlage mit nur einer Pumpe arbeitet, die das durch die Sonne erwärmte Wasser in die Becken leitet, könne an Technik nur wenig kaputt gehen.
Neue Gesichter im Team
Neben Martin Schmidt sorgen heuer wieder Helmut Hahn und Romy Reicheneder als Badeaufsicht für die Sicherheit der Besucher. Neu zu ihrem Team gestoßen sind Markus Müller und Sebastian Meier. Am Eingang kann der bewährte Chef-Kassier Werner Schmitzer auf Verstärkung durch Silvia und Hermann Hopp zählen sowie auf Sebastian Meier, der als ausgebildeter Rettungsschwimmer sowohl am Beckenrand stehen als auch an der Kasse sitzen wird. Der FOS-Schüler macht zurzeit ein Praktikum im Rathaus. Im Kiosk wird Karin Schiegl die Besucher wieder bewirten.
Bürgermeister Herbert Lichtinger war bei seinem Besuch voll des Lobes über das Engagement des Freibad-Teams. Mit der Sanierung des Freibads solle heuer im Herbst begonnen werden. Eventuell werde dazu das Bad ein oder zwei Wochen eher geschlossen als sonst Mitte September. 2026 bleibe das Bad dann ganz geschlossen, und im Sommer 2027 soll das generalsanierte Bad dann pünktlich zum Saisonstart wieder eröffnet werden. Die Sanierung kostet rund 5,5 Millionen Euro, von denen die Stadt 3,3 Millionen Euro selbst stemmen muss.
Schwimmkurse und Schwimmtraining
Natürlich wird Martin Schmidt auch heuer wieder Schwimmkurse anbieten; Anmeldungen sind ab Samstag unter Telefon 09423/903799 möglich.
Der Schwimmverein wird mit seinem Training im Freibad am kommenden Samstag, 31. Mai, starten. Fortgeschrittene II trainieren von 9 bis 10 Uhr und Anfänger und Fortgeschrittene I von 10 bis 11 Uhr. Mit den neu ausgebildeten Übungsleitern freuen sich die Trainer Sonja Fritsch, Jürgen Schramm, Astrid Strasser, Romy Reicheneder, Christina Brunner, Marieluise Heinzlmeir, Jonas Weiß und Johannes Strasser wieder auf regen Trainingsbetrieb. Neue Kinder sind im Training stets willkommen. Interessierte Kinder sollten sechs bis acht Bahnen im Freibad durchhalten können.
Im Sommer findet voraussichtlich wieder ein Schwimm-Aufbaukurs statt. Dabei können Kinder, die bereits das Seepferdchen haben, aber noch nicht sicher und ausdauernd genug für den Schwimmverein sind, Kondition aufbauen und an Schwimmsicherheit gewinnen. Interessenten können sich direkt an Astrid Strasser wenden, Telefon 0151/50658489.
Die Eintrittspreise in das Freibad bleiben unverändert. Erwachsene zahlen 4,50 Euro Eintritt, 36 Euro für eine Zehnerkarte und 68 Euro für eine Saisonkarte. Für Jugendliche (14. bis 18. Jahre) kostet der Eintritt 2,60 Euro, eine Zehnerkarte 21 Euro und eine Saisonkarte 39 Euro. Kinder von 6 bis 14 Jahren zahlen 1,80 Euro Eintritt, 14 Euro für eine Zehnerkarte und 27 Euro für eine Saisonkarte. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Eine Familienkarte kostet 120 Euro.