NiederbayernRegion Dingolfing-Landau

Frauentag: – Mehr Gewerkschaft, mehr Gleichstellung – mehr denn je!

(ra) Im März 2020 war der Internationale Frauentag letzte große Veranstaltung, die der DGB Niederbayern ausrichten und auf die frauenpolitischen Forderungen des Gewerkschaftsbund aufmerksam machen konnte. Auch 2021 kann der Internationale Frauentag nicht wie in gewohnter Form stattfinden. Dennoch engagiert sich der DGB auch in diesem Jahr für die Frauen.

Peter Hirmer, stellvertretender Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Dingolfing-Landau, wirbt für den diesjährigen Internationalen Frauentag am 8. März. – Foto: Anja Wessely

Seit März 2020 hat die Corona-Pandemie die Gesellschaft fest im Griff. Die Pandemie trifft Frauen besonders hart: Sie arbeiten in systemrelevanten und zugleich unterbezahlten Berufen. Sie sind mit Einkommenseinbußen konfrontiert durch Freistellung, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit. Und sie übernehmen den überwiegenden Teil der Haus- und Familienarbeit und reduzieren dafür ihre Arbeitszeit. Kurz: Auf den Schultern der Frauen lasten hohe Gesundheitsrisiken, wachsender finanzieller Druck, zusätzlicher Betreuungsaufwand und vermehrte Arbeit im Haushalt.

„Diese Probleme gab es vorher schon und werden durch die Corona-Krise nur noch verstärkt und mehr in den Fokus der breiten Öffentlichkeit gerückt“, so Peter Hirmer , stellvertretender Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Dingolfing-Landau.

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Die Pandemie hat die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern verschärft. Gerade diese Krise zeigt, wie wichtig es ist, eine starke Gewerkschaft im Rücken zu haben. „Gewerkschaften schaffen bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen – auch für Frauen: Durch Tarifverträge, die für eine gerechte Bezahlung, planbare Arbeitszeiten und bessere soziale Absicherung sorgen. Durch gewerkschaftliche Unterstützung der Betriebs- und Personalräte, die sich in Betrieben und Dienststellen um gute Arbeitsbedingungen kümmern“, ergänzt Manuel Wagner, Vorsitzender des Kreisverbands.

In vielen Bereichen konnten Gewerkschaften durch ihren Einsatz die Krisenfolgen für Frauen mildern. Mehr denn je setzen sich die Gewerkschaften am Internationalen Frauentag für die Überwindung der Lohnlücke und der ungleichen Verteilung von Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern ein. Durch existenzsichernde Einkommen, die vor allem in Bereichen mit Tarifbindung gestärkt werden sowie der Durchsetzung von Arbeitszeiten, die Frauen und Männer im Lebensverlauf die gleichen Chancen eröffnen, erwerbstätig zu sein und Verantwortung für Familien und Hausarbeit zu übernehmen.

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Das Vorantreiben des Ausbaus bedarfsgerechter und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung mit Betreuungszeiten für eine existenzsichernde Erwerbstätigkeit mit angemessenen Arbeitszeiten, steht für die Gewerkschaften ebenfalls im Fokus. Der Deutsche Gewerkschaftsbund setzt sich für eine Reform der Minijobs mit dem Ziel ein,  alle Beschäftigungsverhältnisse ab der ersten Arbeitsstunde sozial abzusichern.  Und auch für die Abschaffung der Lohnsteuerklasse V und ein Einkommensteuerrecht, das aus krisenbedingten Entgeltersatzleistungen keine strukturellen Benachteiligungen ergeben, machen sie die Gewerkschaften stark.

„Die Corona-Pandemie stellt auch uns am Internationalen Frauentag 2021 vor ganz konkrete Herausforderungen. Wir werden neue Orte und Wege nutzen, um unseren berechtigten Forderungen auch in diesen besonderen Zeiten Gehör zu verschaffen. Wir lassen uns in der Krise nicht zurück drängen, wir stehen weiter Seite an Seite im Interesse der Frauen“, versichert Manuel Wagner.