4. Juli 2024
Straubing

Förderbescheid über 758.717 Euro für die Geburtshilfe am Klinikum Straubing

(ra) Das Klinikum St. Elisabeth hat für das Jahr 2022 von der Stadt Straubing einen Förderbescheid über 758.717 Euro für die Geburtshilfe erhalten. Wie ein Sprecherin des Klinikums am Freitag erklärte, sei die Zuwendung mit Mitteln des Bayerischen Staatministeriums für Gesundheit und Pflege sowie der Stadt Straubing gefördert worden. Dazu der Klinikums-Geschäftsführer Dr. Martin Baumann: „Wir sind der Stadt Straubing sehr dankbar, dass sie voll und ganz hinter der Geburtshilfeabteilung steht und wir durch die Zuwendung unser Minus aus dem Jahr 2022 in diesem Bereich ausgleichen können.“

Der neue Eingangsbereich des Klinikums St. Elisabeth in Straubing – Foto: Johannes Lehner

Mit dem „Zukunftsprogramm Geburtshilfe“ unterstützt der Freistaat Bayern seine Kommunen, die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten. Landkreise und kreisfreie Städte im ländlichen Raum, die Defizite kleinerer Geburtshilfestationen ausgleichen, werden finanziell unterstützt. Der Stadtrat Straubing hat sich bereits seit 2017 bereit erklärt, eventuelle Defizite im Zuge medizinischer Versorgungsleistungen im Fachbereich Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum St. Elisabeth zu übernehmen.

Das Klinikum St. Elisabeth erfüllt mit seiner Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie die Voraussetzungen des „Zukunftsprogramms Geburtshilfe“, betonte Dr. Baumann. So lag im Jahr 2022 die Anzahl der Geburten mit 709 innerhalb der Richtlinie von mindestens 300 und höchstens 800 Geburten.

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Die Stadt Straubing erhält für den gewährten Defizitausgleich eine Förderung des Freistaats Bayern in Höhe von zirka. 644.900 Euro. Der Eigenanteil der Stadt liegt bei rund 113.800 Euro. Damit kann die Stadt Straubing das dem Klinikum St. Elisabeth im Jahr 2022 in der Hauptfachabteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie entstandene Defizit erstatten. Mit Unterstützung durch das „Zukunftsprogramm Geburtshilfe“ fördert die Stadt Straubing seit 2018 außerdem Maßnahmen und Projekte, die die geburtshilfliche Hebammenversorgung sowie die Wochenbettversorgung stärken.

Dr. Baumann erklärte, dass die Zuwendung vom Klinikum umso mehr geschätzt wird, da die finanzielle Situation im Klinikum St. Elisabeth Straubing wie in allen Krankenhäusern derzeit sehr angespannt ist. Die Krankenhäuser in Deutschland stecken unverschuldet in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage fest, weil die stark gestiegenen Kosten nicht refinanziert werden. Gerade für freigemeinnützige Krankenhäuser mit kirchlicher Trägerschaft gestaltet sich die Situation außerordentlich schwierig, da die Defizite, mit Ausnahme der Geburtshilfe, nicht durch die Kommunen ausgeglichen werden.

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„Wir waren bereits im letzten Jahr mit enormen Kostensteigerungen hinsichtlich inflationsbedingter Sachkosten wie Energie, Medizinprodukte oder Lebensmittel konfrontiert. Dieses Jahr kommt eine Steigerung um zehn bis elf Prozent bei den Personalkosten hinzu. Bisher erhalten wir aber nur fünf Prozent Inflationsausgleich. Die große Kluft kann nicht über eine Erhöhung der Preise ausgeglichen werden, wie es in der Wirtschaft üblich ist. Deshalb benötigen alle Krankenhäuser dringend und schnell einen Inflationsausgleich. Sonst werden die Kliniken in Deutschland  bereits mittelfristig keine Perspektive haben, mit fatalen Folgen für die Versorgungssicherheit. Daher sind wir über die Unterstützung unserer Geburtshilfe sehr dankbar“, so Dr. Martin Baumann.