#Fliegerbombe auf #Straubinger Baustelle entschärft – Baggerfahrer hatte Glück – Update 6
(jh) Bei Baggerarbeiten auf einer Baustelle an der Äußeren Straubinger Straße in #Straubing wurde am Donnerstag kurz vor 15 Uhr eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Derzeit (18 Uhr) ist das Gebiet großräumig abgesperrt. Noch in den frühen Abendstunden soll mit der Evakuierung von Bewohnern begonnen und anschließend die Bombe entschärft werden.
Für die Verkehrsteilnehmer bedeutet dieser Bombenfund, dass die Äußere Passauer Straße – eine der hochfrequentierten Straßen Straubings – noch für mehrere Stunden gesperrt ist. Umgeleitet wird spätestens ab der Leuthner Straße für die Verkehrsteilnehmer, die in die Stadt hinein wollen, und ab der Friedhofstraße, die beabsichtigen stadtauswärts zu fahren. Der Steinweg ist zwischen Äußeren Passauer Straße und Boschstraße ebenfalls gesperrt.
Vor Ort ist bereits ein Entschärfungskommando eingetroffen. Bei dem Fund soll es sich um eine 250 Kilogramm schwere Bombe handeln. Nach aktuellen Informationen soll in Kürze begonnen werden, in einem Umkreis von 300 Meter des Fundortes die Bewohner zu evakuieren. Betroffen davon sind auch die Einrichtungen der Barmherzigen Brüder. Wie viele Menschen davon betroffen sein werden, ist noch nicht bekannt.
Auf dem Gelände der Baustelle soll ein Wohnkomplex mit unterschiedlich großen Wohnungen entstehen. In unmittelbarer Nähe wurden in den vergangenen Jahren bereits Fliegerbomben gefunden: im Bereich der Metzgerei Wenisch und nur wenige Meter von der Bahnüberführung entfernt. In den letzten Tagen vor Kriegsende war der Straubinger Bahnhof Angriffsziel mehrerer Bombenabwürfe. Es ist davon auszugehen, dass sich in dieser Region noch weitere nicht gezündete Bomben befinden.
Update: 20.50 Uhr
Am Donnerstag wurde gegen 14:45 Uhr im Bereich „Äußere Passauer Straße“ bei Bauarbeiten mit einem Bagger eine Weltkriegsbombe aufgefunden. Die Arbeiten an der Baustelle wurden unmittelbar eingestellt, der Bereich um den Fundort weiträumig abgesperrt und der Kampfmittelbeseitigungsdienst informiert.
Durch die örtliche Polizeiinspektion Straubing, Unterstützungskräfte der Bereitschaftspolizei in Zusammenarbeit mit Kräften der Feuerwehr und der Stadt Straubing werden aktuell umfangreiche Maßnahmen getroffen. Vom Kampmittelbeseitigungsdienst wurde ein Evakuierungsradius von 300 Meter festgelegt. Zudem wurde der Luftraum bis 1000 Meter Höhe über dem Fundort gesperrt.
Betroffen sind insgesamt zirka 700 Personen, darunter etwa 400 Bewohner der „Barmherzigen Brüder“ und rund 300 weitere Anwohner. Für die Betroffenen werden für die Dauer der Evakuierung Unterkunftsmöglichkeiten – unter anderem im Turmairgymnasium – zur Verfügung gestellt.
Wer das Sperrgebiet nicht mit dem eigenen Fahrzeug oder anderweitig verlassen kann, dem stehen in der Zeit von 20.30 Uhr bis 21.30 Uhr Busse an folgenden Haltepunkten angefahren:
– Haltepunkt Steinweg Höhe Boschstraße (an der Waschanlage)
– Bushaltestelle Steinweg
– Bushaltestelle Waldfriedhof
Für die Fragen zur Evakuierung sind bei der Stadt Straubing Bürgertelefone eingerichtet, die unter den Rufnummern 09421 / 944-68251 sowie -68252 erreichbar sind. Es wird empfohlen, sich um Übernachtungsmöglichkeiten bei Verwandten oder Freunden zu bemühen.
Die Bewohner des betreffenden Gebiets werden gebeten, sich auf die bevorstehende, Evakuierung vorzubereiten und insbesondere auf die Mitnahme notwendiger Medikamente zu achten. Für Personen, die keine Gelegenheit zur Übernachtung außerhalb des Evakuierungsgebiets haben, wird eine Unterkunft in der Dreifachturnhalle des Johannes-Turmair-Gymnasiums, Am Peterswöhrd 5, angeboten.
Update: 21.25 Uhr
Wie wir soeben aus dem Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing erfuhren, laufen die Evakuierungsmaßnahmen zügig und ohne Probleme ab. Die meisten der betroffenen Bewohner im 300-Meter-Radius um die Fundstelle haben ihre Häuser und Wohnungen bereits verlassen. Nach dem jetzigen Stand werden die Experten um 22.30 Uhr mit der Entschärfung beginnen. Dieser Zeitpunkt ist jedoch nicht zu hundert Prozent festgelegt! Sobald die Entschärfung abgeschlossen ist können die Bewohner wieder zurück in ihre Häuser und Wohnungen. Sofern es zu keinen Komplikationen kommt, dürfte dies bereits vor Mitternacht wieder möglich sein.
Nicht nur der Straßenverkehr ist von diesem Ereignis betroffen. Auch der Bahnverkehr wird heute Abend noch beeinträchtigt werden. Wann die Züge zwischen dem Bahnhof Straubing und dem Bahnhof Bogen bzw. in Richtung Plattling vorübergehend eingestellt werden, kann jedoch noch nicht exakt gesagt werden. Auf alle Fälle ist mit Beeinträchtigungen zu rechnen. Geplant ist, einen Schienenersatzverkehr einzurichten.
Update: 22:50 Uhr
Ab diesem Moment ist der Bahnverkehr eingestellt. Die Evakuierung hat sich etwas länger hingezogen, als ursprünglich angenommen. Jeden Moment wird erwartet, dass das Gelände vollständig geräumt ist. Der vor eineinhalb Stunden noch für 22.30 Uhr anberaumte Entschärfungsteam musste also verschoben werden.
Update: 23:50 Uhr
Nur eine Zwischeninfo: Der Sprengmeister ist bei der Arbeit!
Update: 0:20 Uhr
Um 0:01 Uhr war ein lauter Knall zu hören. Keine Sorge – die Fliegerbombe ist nicht explodiert. Der Sprengmeister hat lediglich die Zündkapsel gesprengt. Wie es kurz darauf von Seiten der Polizei hieß, sei die Entschärfung erfolgreich vonstatten gegangen. Inzwischen wurden auch alle Absperrungen aufgehoben.
Der Verkehr auf den Straßen sowie auf der Bahn kann wieder normal laufen. Auch die evakuierten Bewohner können wieder zurück in ihre Häuser bzw. Wohnungen.
Insgesamt waren bei diesem Einsatz rund 700 Kräfte von Polizei, Feuerwehr, THW und Rettungsdienst vor Ort.
Update: 9.30 Uhr
Roger Flakowski ist der Mann der die Fliegerbombe um Mitternacht entschärft hat. Der Blindgänger war mit 250 Kilogramm Sprengstoff gefüllt. Beim Aushub auf der Baustelle an der Äußeren Passauer Straße hatte der Baggerfahrer den Kopfzünder der Bombe deformiert, was für den Sprengmeister nicht nur eine zusätzliche Herausforderung war, denn nach der Entschärfung sagte er gegenüber Journalisten: „Herzlichen Glückwunsch an den Baggerfahrer, dass er noch am Leben ist.“