Ernte-Erwartungen: Für die Zuckerrübe wird der August entscheidend sein
(jh/ra) Forstschäden, kaum Regenperioden, dafür Temperaturen über 30 Grad – das mögen die Pflanzen auf den landwirtschaftlichen Flächen nicht. Nicht nur über Ernte-Erwartungen wurde am Mittwochmittag in Straubing auf dem Schreyer-Hof genauso gesprochen. Ausführlich wurde auf den Zuckerrübenanbau eingegangen. Der Zuckerrübenbetrieb der Familie Franz Schreyer eignete sich dazu sehr gut.
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Der Bezirksverband des Bayerischen Bauernverbandes hatte dazu eingeladen. Daher war natürlich BBV-Bezirkspräsident Gerhard Stadler genauso mit dabei wie, Vertreter des Amtes für Landwirtschaft und kommunalpolitische Mandatsträger.

„Das zunächst sehr kalte Frühjahr und die Hitze im Juni führt bei den verschiedenen Kulturen zu ganz unterschiedlichen Ertragserwartungen. Der Regen der letzten Tage war ein Segen für die Landwirtschaft“, sagte Bezirkspräsident Gerhard Stadler. Allerdings sorgte der Regen noch nicht überall für ausreichend Feuchtigkeit. Unterm Strich sind die Ernteaussichten für Niederbayern durchschnittlich, aber regional sehr unterschiedlich.
„Für die Zuckerrübe wird die Niederschlagsmenge in den nächsten Monaten entscheidend für den Ertrag sein“, so Franz Schreyer. Bei den hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad haben die Pflanzen aufgehört zu wachsen. Dazu auch Schreyers hinweis, dass aktuell die Kartoffel besonders betroffen sei, so dass es maximal zu einer durchschnittlichen, gegenbenfalls auch zur einer unterdurchschnittlichen Ernte kommen werde. „Bei der Zuckerrübe sind wir noch nicht am Ziel“, so Schreyer, für den die Niederschläge in den nächsten Monaten schon noch wichtig sind und die Ernte beeinträchtigen werde.

Auf dem Zuckerrübenacker der Familie Schreyer verwies Gerhard Stadler, was alles auf einem Quadratmeter Ackerboden wächst. Bei mittleren Ertragsbedingungen können beispielsweise sieben Kilogramm Zuckerrüben je Quadratmeter geerntet werden, die zu einem Kilogramm Zucker verarbeitet werden. Daraus können z. B. 20 Tafeln Schokolade oder vier Gläser Nuss Nougat Creme hergestellt werden.

Bei der Gewinnung von Zucker wird der in den Rüben in gelöster Form enthaltene Zucker von den übrigen Pflanzenbestandteilen getrennt und anschließend auskristallisiert. Die auf diese Weise gewonnene Saccharose wird weder chemisch verändert, noch enthält der Zucker andere Stoffe. „Zucker ist ein damit reines Naturprodukt“, so Franz Schreyer.
Franz Schreyer weist auf eine weitere Besonderheit der Zuckerrübe hin. „Ein Hektar ertragreiche Zuckerrüben-Anbaufläche setzt etwa doppelt so viel Sauerstoff frei wie ein Hektar Wald“, betont der Landwirt. „Damit produzieren Zuckerrüben auf der Fläche eines Fußballfeldes so viel Sauerstoff, wie 60 Menschen während eines ganzen Jahres benötigen.“
Wie Josef Groß vom Amt für Landwirtschaft informierte, sein im vergangenen Jahr im Landkreis Straubing Bogen auf einer Fläche von 7128 Hektar Zuckerrüben angebaut worden. In diesem Jahr wuchs diese Fläche auf 8505 Hektar an.