Dr. Josef Yun neuer Leiter des Staatlichen Veterinäramtes Landshut
(ra) Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg, Diskussionen und Verfahren um qualvolle Tiertransporte in aller Herren Länder – die Staatlichen Veterinärämter sind mehr denn je gefordert. Der neue Amtsleiter in Landshut, Dr. Josef Yun, freut sich aber, trotz hoher Taktung und Intensität, bereits sehr auf seine neue Aufgabe, wie er bei seiner Vorstellung bei Landrat Peter Dreier betonte.
Der erfahrende Veterinär Yun war zuvor bei der Regierung von Niederbayern beschäftigt und leitet nun seit einer Woche die Abteilung 8 – Veterinäramt, Gesundheitlicher Verbraucherschutz – am Landratsamt Landshut. Er folgt auf Dr. Manfred Kurpiers, der im Sommer in den Ruhestand gegangen ist.
Mit Sorge blicken Landrat und der neue Veterinäramtsleiter nach Brandenburg, wo immer mehr tote Wildschweine aufgefunden werden, die an der Afrikanischen Schweinepest verendet sind: „Es war zwar nur eine Frage der Zeit, bis diese Seuche nach Deutschland kommt. Wir können nur hoffen, dass es gelingt, den Ausbruch möglichst klein zu halten. Tschechien und Belgien sind gute Beispiele: Diese Länder haben es geschafft, die Ausbreitung effektiv einzudämmen.“ Denn auch wenn die Afrikanische Schweinepest keinerlei Gefährdung für den Menschen darstellt, da er sich damit nicht anstecken kann: In einer von der Schweinehaltung intensiv geprägten Region kann ein Ausbruch katastrophale Folgen haben.
Bereits jetzt berichten die Landwirte von starkem Absatzrückgang, weil einige asiatische Länder den Import von Schweineprodukten aus Deutschland gestoppt haben. Dreier und Yun sprechen sich deshalb für eine deutliche Regionalisierung der Märkte für Schweineprodukte aus, damit nur Betriebe in tatsächlich betroffene Gegenden mit einem Lieferstopp belegt würden. Doch hierzu ist die Politik auf Bundes- und europäischer Ebene gefragt.
Im Falle eines Seuchen-Ausbruchs wären Maßnahmen zu ergreifen, die verheerende wirtschaftliche Folgen haben und die betriebliche Tierhaltung in der Region nachhaltig schädigen würden. Bei einer Infektion in einem Hausschweinbestand wären Maßnahmen der Tierseuchenbekämpfung anzuwenden, was auch die Keulung aller Tiere in bestimmten Beständen und die Ausweisung großer „stand-still“-Zonen zur Folge hätte. Wirtschaftlich wäre mit umfassenden und großräumigen Handelsbeschränkungen bei lebenden Tieren, aber zusätzlich bei deren Fleisch und verarbeiteten Produkten zu rechnen – auch wenn ausschließlich bei Wildschweinen in der Region die Krankheit festgestellt werden würde.