(ra) Wenn am 14. Oktober in Bayern die Wahllokale für Landtags- und Bezirkstagswahlen schließen, haben im Landkreis Landshut schon längst viele Kinder und Jugendliche ihre Stimme abgegeben – genauer: über eine Woche zuvor. Denn die Kommunale Jugendarbeit des Landkreises und der Kreisjugendring führen in diesem Jahr zum zweiten Mal eine „U 18-Wahl“ durch: Das heißt, Kinder und Jugendliche, die am 14. Oktober noch nicht wahlberechtigt sind, können in 15 „Wahllokalen“ meist in Jugendzentren sowie Schulen ganz konkret ihre Wahlentscheidung für die echten Parteien und Kandidaten abgeben.

Mit der Initiative, die auf eine Idee des Bayerischen Jugendrings (BJR) zurückgeht, sollen junge Leute in Form eines sehr realitätsnahen Planspiels fürs politische Geschehen interessiert werden – und zugleich mit den Vorgängen und Gesetzmäßigkeiten einer demokratischen Wahl vertraut gemacht werden. Damit komme die Kommunale Jugendarbeit im Landkreis einer ihrer wichtigen Aufgaben nach – nämlich der politischen Bildung. Zugleich wolle man einen Beitrag dazu leisten, dass mehr junge Menschen nach Erreichen des 18. Geburtstags das Wahlrecht auch wahrnehmen, das ihnen dann zusteht.

In 14 U18-Wahllokalen in zwölf Landkreis-Gemeinden, von Neufahrn bis Vilsbiburg, darunter sieben Jugendzentren, sowie in der Geschäftsstelle des Kreisjugendrings in Landshut (Hofmark-Aich-Straße 20, 84030 Landshut) können am „Wahltag“ – Freitag, 5. Oktober – zwischen 10 und 18 Uhr beziehungsweise zwischen 14 bis 18 Uhr die Stimmen abgegeben werden. Sogar Briefwahl ist – wie im wirklichen Staatsleben – möglich: Briefwahl-Unterlagen können bei der KJR-Geschäftsstelle angefordert werden und an den Kreisjugendring zurückgeschickt werden.

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Eine recht interessante Information zu den der U 18-Wahlen, die der Bayerische Jugendring seit einigen Jahren durchführt, ist nach den Worten von Kreisjugendpfleger Markus Daiker, dass die Ergebnisse der U 18 nicht grundsätzlich anders ausfallen als bei den tatsächlichen Wahlen – freilich mit ein paar signifikanten Unterschieden und anderen Schwerpunkten: Sehr positiv ist, dass bei Kindern und Jugendlichen radikale politische Strömungen von rechts wie links regelmäßig schlechter abschneiden als bei den tatsächlich Wahlberechtigten.

Dafür erhalten, wie sich wiederholt gezeigt hat, Parteien einen beachtlichen Anteil, die im tatsächlichen politischen Leben keine Rolle spielen: zum Beispiel Parteien, die Schlagworte wie Tierschutz im Namen tragen. Viele Kinder haben sich eben noch die Empathie für die Mitgeschöpfe bewahrt und geben Tierschutzparteien die Stimme (worauf erwachsene Tierfreunde mit Blick auf die Chancen von Splitterparteien in der Regel verzichten).
Die bei den U18-Wahlen abgegebenen Zweitstimmen werden durch den Bayerischen Jugendring bayernweit bekannt gemacht. Die Ergebnisse im Landkreis Landshut, der sich in zwei Landtags-Stimmkreise unterteilt (204 Landshut und 202 Dingolfing), werden noch am Abend des 5. Oktobers bekannt gegeben, als erstes auf der Internet-Seite des Kreisjugendrings, www.kjr-landshut.de.