DIE LINKE: Illegalen Welpenhandel bekämpfen
(ra) Ein entschlossenes Vorgehen gegen illegalen Welpenhandel und eine bessere Unterstützung von bayerischen Tierheimen fordert die Partei DIE LINKE. Wie Stefan Hölzl, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz und Tierrechte sowie Mitglied im Kreisvorstand Straubing-Bogen seiner Partei am Dienstag gegenüber regio- aktuell24 erklärte, hat DIE LINKE Bayern ein entsprechendes Forderungspaket in ihr Landtagswahlprogramm aufgenommen. Nun soll Druck auf die anderen Parteien aufgebaut werden.
In ostbayerischen Tierheimen herrscht Ausnahmezustand. Der florierende Welpenhandel sorgt einerseits für horrende Profite bei osteuropäischen Züchtern, andererseits füllen sich die Tierheime in Grenznähe mit oftmals schwerkranken Welpen, die bei Kontrollen durch Polizei und Zoll beschlagnahmt wurden. Die Tierheim platzen daher nicht nur aus allen Nähten, so Hölzl, ihnen entstehen hohe Kosten. Neben den allgemeinen Unterbringungskosten würden Behandlungskosten für die kranken und verwahrlosten Tiere anfallen.
„Dabei steht die Finanzierung von Tierheimen und anderen Institutionen des Tierschutzes in Bayern ohnehin auf wackligen Füßen“, kritisiert der Linken-Politiker. Der Freistaat fördere weder Investitionskosten noch die Kosten des laufenden Betriebs von Tierheimen. Im Ergebnis seien diese vom Wohlwollen privater Spender und Kommunen abhängig. Für Hölzl ein untragbarer Zustand: „Die Versorgung von Tieren in Not ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ehrenamtliche Strukturen können diese Aufgabe nur mit Unterstützung der Gesellschaft bewerkstelligen. Das Desinteresse der CSU am Tierschutz ist beschämend.“
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DIE LINKE fordert daher ein bayerisches Förderprogramm zur Unterstützung von Tierheimen und anderen Einrichtungen des Tierschutzes. Zudem sei ein entschlossenes Vorgehen gegen den illegalen Welpenhandel erforderlich. Hölzl fordert einen Dreiklang aus Maßnahmen zur Senkung der Nachfrage nach illegalen Welpen, zur wirksameren Ahndung von illegalen Welpentransporten sowie eine grenzüberschreitende Kooperation zur Bekämpfung mafiöser Strukturen des Welpenhandels in den Ursprungsländern.
Als Beispiele für Einzelmaßnahmen nannte der Tierschutzexperte eine Informationskampagne für Verbraucher. Diese kaufen die Welpen oft gutgläubig aus Mitleid anstatt eine Anzeige zu erstatten. Auch sei die Rechtslage gegenwärtig völlig unzureichend. „Außer einer lächerlichen Geldbuße und der Beschlagnahme der Hunde haben die Händler nichts zu befürchten“, bedauert Hölzl, der hier dringenden Handlungsbedarf sieht. Der beginnende Landtagswahlkampf ist in seinen Augen eine gute Möglichkeit Druck aufzubauen, um die Landespolitik zum Handeln zu bewegen.