Der misslungene Coup der Postbotin mit den Biermarkerln
(pol) Vom Gewinn aus dem Geschäft des Gäubodenvolksfestes wollte auch eine Mitarbeiterin der Poststelle Geiselhöring einen Teil abhaben. Ihr Coup mit unterschlagenen Biermarkerln ging aber nicht auf.
Biermarkerl zählen in Straubing und im Landkreis quasi als Zahlungsmitteln – zumindestens vor und vor allem während des Gäubodenvolkfestes. Das sich diese Wertzeichen schnell in bare Euro-Münzen und -Scheine verwandeln lassen, ist bekannt.
Die Geiselhöringer Brauerei Erl-Bräu in der vorletzten Juliwoche mehrere Hundert Briefkuverts mit Biermarkerln – einzulösen im Wenisch-Festzelt – bei einer Poststelle in Geisehöring aufgegeben. Doch statt auf dem Postweg zu den rechtsmäßigen Empfängern zu gelangen, wurden die begehrten Markerl vergangene Woche in größeren Mengen im Internet angeboten.
Nachdem die Wertzeichen mit einer Nummer versehen sind, konnte von der Geschäftsleitung schnell herausgefunden werden, dass es sich um Exemplare aus dem besagten Postversand handelte. Daraufhin wurde die Polizei eingeschaltet.
In den Focus der Ermittlungen war eine Mitarbeiterin der Poststelle geraten. Bei dieser wurden auch bei einer Durchsuchung 35 Biermarken und zwei Hendlmarkerln sowie eine vierstellige Summe Bargeld aufgefunden, deren Herkunft die Verdächtige bislang nicht plausibel erklären konnte. Weitere Angaben zum Vorfall machte sie nicht.
Das ganze Ausmaß der unterschlagenen Markerln wird wohl erst in den nächsten Tagen ersichtlich, wenn die Empfänger vergeblich auf ihre Biermarkerln für das Gäubodenvolksfest warten.
Gegen Mitarbeiterin der Poststelle ermittelt die Mallersdorfer Polizei wegen Verletzung des Briefgeheimnisses und Unterschlagung von Biermarkerln. In diesem Zusammenhang sucht die Polizei auch Käufer der angebotenen Biermarken. Hinweise nimmt die Polizeistation Mallersdorf, Tel. 08772/91000 entgegen.