Der Lenz ist da! – Am 20. März beginnt der kalendarische Frühling
(ra) Die Zeichen stehen längst auf Frühling: Nach der Definition der Meteorologen und in der Natur lässt der Frühling schon seit einigen Wochen sein blaues Band flattern. Krokusse und Narzissen blühen. Die Hyazinthen stehen kurz vor der Blüte und auch die Blütenknospen der Forsythien zeigen sich in sattem Gelb. Warm wird es in den nächsten Tagen noch dazu. Der Frühlingsanfang ist jedoch nicht einheitlich definiert. Wir bringen Licht ins Dunkel.

Mit deutlich milderer Luft und sonnigen Tagen wurden die Frühlingsgefühle zwar schon um den 10. März herum angeteasert – dann aber folgte eine kleine Ernüchterung. Nun machen die Temperaturen im Laufe der Woche nach anfänglich noch frostigen Nächten einen großen Sprung nach oben. Bereits am Mittwoch erreichen sie im Westen wieder 15 Grad. In der zweiten Wochenhälfte wird dort sogar die 20-Grad-Marke geknackt. Dazu scheint im ganzen Land die Sonne von einem anfangs klaren blauen Himmel. Im Nordosten und Osten wird es nicht ganz so mild.
Wer sich bei dieser Wetteraussicht jetzt definitiv überreif für den Frühling fühlt, kann sich freuen: Dem Winter wird die Uhr gestellt. Am Donnerstag, den 20. März 2025, um 10:01 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) beginnt passend zum Wetter der kalendarische Frühling. Damit ist der Frühlingsanfang rein formal endgültig besiegelt. Aus praktischen Gründen haben die Meteorologen den Frühling wie immer schon am 1. März eingeläutet.
Völlig unbeeindruckt von allen Terminen hat auch der phänologische Vorfrühling bereits Einzug gehalten. Denn die Natur lässt den Lenz grüßen, wenn die Bedingungen stimmen. Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline, erklärt: „Phänologisch befinden wir uns im Vorfrühling und der Lenz steht in den Startlöchern. Den Startschuss gibt die Grünlandtemperatursumme. Erreicht sie 200 Grad, was in einigen Regionen des Landes bereits der Fall ist, geht es in der Natur richtig los. Dann wird es immer grüner. Stachelbeeren entfalten ihre Blätter und Forsythien blühen. Das sind die Zeigerpflanzen für den phänologischen Frühlingsbeginn.“
Der meteorologische Frühlingsanfang
Die Meteorologie hat jeweils den 1. März als Beginn des Frühlings definiert. Die Festlegung in vier exakt gleich lange Jahreszeiten dient der statistischen Vergleichbarkeit von Wetter- und Klimadaten über lange Zeiträume.
Der phänologische Frühling und die Grünlandtemperatur
Die aufblühende Natur macht den Frühling mit allen Sinnen wahrnehmbar. Mit steigenden Temperaturen und zunehmender Lichtdauer erwachen Flora und Fauna aus der Winterruhe und das in einer nahezu gleichbleibenden Reihenfolge. Die Blühzeiten der Pflanzen dienen so als Marker für die Unterteilung der Jahreszeiten. So zeigt die Blüte des Hasels den Vorfrühling, die der Forsythie den Erstfrühling und die Apfelblüte den phänologischen Vollfrühling, meist erst im Mai, an. Wann mit der Blüte einer bestimmten Pflanze zu rechnen ist, können die Agrarmeteorologen anhand der sogenannten Grünlandtemperatursumme bestimmen. Die Grünlandtemperatursumme ist eine speziell berechnete Größe, die durch eine Aufsummierung von positiven Tagesmittelwerten entsteht.
Der astronomische Beginn des Frühlings
Wenn die Sonne genau über dem Äquator steht, beginnt der kalendarische Frühling. Der Sonnenzenit wandert von Süden nach Norden. Auf der Nordhalbkugel werden nun die Tage sichtbar länger und die Temperaturen steigen. Der Termin der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche, also der genaue Zeitpunkt des Frühlingsanfangs, ist in Mitteleuropa nicht immer am gleichen Tag des März. 2048 wird der Frühling am 19. März beginnen, 2011 startete er zum letzten Mal in diesem Jahrhundert am 21. März und in diesem Jahr beginnt er am 20. März um 10:01 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ). Bis zum Jahr 2047 fällt der kalendarische Frühlingsbeginn immer auf den 20. März.