„Das schlaue Füchslein“ feiert Premiere im Straubinger Theater Am Hagen
(ra) Wie klingt die Natur? Was ist der Sinn des Lebens? Warum müssen wir sterben? Es sind existentielle Fragen, die den Großmeister der tschechischen Oper Leoš Janáček beschäftigten und die er mit flirrender Leichtigkeit auf die Bühne brachte. In „Das Schlaue Füchslein“ zeichnete der 70-jährige Komponist mit geradezu kindlicher Euphorie „die Melancholie des Altwerdens“, wie er selbst schrieb. Premiere feiert das Werk in Straubinger Theater am Hagen am 11. April.
Es sind die großen Fragen, die Leoš Janáček beschäftigen und die er im Schlauen Füchslein mit flirrender Leichtigkeit auf die Bühne bringt. Nicht die Menschen, die stets alles hinterfragen und überdenken, sondern das freie, lebensfrohe, aber nicht weniger harte Leben der Tiere steht im Mittelpunkt dieser Oper. Dass dabei beide Lebenswelten Parallelen aufweisen, liegt auf der Hand. Der Förster fängt eine junge Füchsin und nimmt sie mit nach Hause. Weil sie jedoch genau so freiheitsliebend wie schlau ist, dezimiert sie nicht nur den Hühnerbestand des Hofes, sie zettelt auch eine Revolution unter den Tieren an und nimmt schließlich Reißaus.
Das Leben von Förster und Füchslein bleibt fortan indirekt aufeinander bezogen. In einer sommerlichen Mondnacht begegnet die Füchsin einem stattlichen Fuchs. Nachdem er charmant um sie wirbt, steigt sie mit ihm in den Bau. Kurz darauf sind die beiden stolze Eltern einer großen Kinderschar. Am Ende der Geschichte trifft ein tödlicher Schuss das arme Füchslein. Dennoch ist es kein tragischer Schluss, er beschreibt nur den ewigen Kreislauf aus Werden und Vergehen.
Janáček gehört mit Bedřich Smetana und Antonín Dvořák zu den bedeutendsten Komponisten Tschechiens. Berühmt ist er für seine Wortmelodien, die der tschechischen Sprache abgelauscht sind. Im „Füchslein“ fühlt er sich nicht nur in die Melodie des gesprochenen Wortes ein, sondern lauscht der Sprache der Tiere und den Geräuschen der Natur.
Mit dem „Schlauen Füchslein“ kommen tschechische Kinder – verglichen mit Humperdincks „Hänsel und Gretel“ in Deutschland – erstmals mit dem Theater in Berührung. Das Landestheater Niederbayern bringt die Oper in der kongenialen deutschen Übertragung von Max Brod auf die Bühne.
Karten gibt es ab sofort im Amt für Tourismus, Eingang Südseite gegenüber Café Krönner, Tel. 09421-944 60199. Es gilt der Straubing-Pass.