Mallersdorf-Pfaffenberg

Brandschutz- und Evakuierungsübung an der Klinik Mallersdorf

(ra) An der Klinik Mallersdorf führten am Dienstagabend Einsatzkräfte der Freiwillige Feuerwehr Mallersdorf eine Brandschutz- und Evakuierungsübung durch. Unter dem Motto „Rettung und Evakuierung – Möglichkeiten und Technik“ lernten die Teilnehmer die Vor- und Nachteile der verschiedenen Techniken kennen sowie deren situationsgerechte Anwendung. Die beiden Kommandanten Franz Rohrmeier und sein Stellvertreter Christian Graf leiteten die Übung.

Mit der Drehleiter und einer Schleifkorbtrage gelangen die Feuerwehrleute in die oberen Stockwerke.
Mit der Drehleiter und einer Schleifkorbtrage gelangen die Feuerwehrleute in die oberen Stockwerke. – Foto: Klinik Mallersdorf

Dass soziale Berufe und soziales Engagement oft Hand in Hand gehen, zeigte sich daran, dass unter den Freiwilligen der Feuerwehr zahlreiche Klinikmitarbeiter und Angehörige an der Übung mitwirkten – mit einem praktischen Vorteil: Diese sind mit dem Gebäude, den Abteilungen und Rettungswegen bereits bestens vertraut.

Niemanden allein lassen

Der Einsatz der Drehleiter wurde an den beiden obersten Stockwerken in den Stationen 22 und 32 geprobt. In schwindelerregender Höhe und mit Atemschutzgeräten ausgestattet erreichten die Feuerwehrleute die Krankenzimmer über die Balkone. Dort galt es zunächst die Stationen nach Personen zu durchkämmen, leere Räume zu kennzeichnen und in belegten Zimmern niemanden allein zu lassen, denn unbetreute Menschen in Notsituationen geraten leicht in Panik und damit in zusätzliche Gefahr.

Evakuierung einer Rollstuhlfahrerin mit Einsatz von Atemschutzgeräten.
Evakuierung einer Rollstuhlfahrerin unter Einsatz von Atemschutzgeräten.

Insgesamt evakuierten die Helfer 16 große und kleine Statisten, die hilflose Patienten mit unterschiedlichen körperlichen Einschränkungen mimten. Der Patiententransport mit Tragering, Tragetuch, DIN-Trage, Schaufeltrage, Spineboard, Schleifkorb, Tragestuhl und Rollstuhl über die Fluchtwege, Treppenhäuser und Notausgänge erforderte viele geübte Hände, die koordiniert zusammenarbeiten.

Auch Bürgermeister Karl Wellenhofer machte sich vor Ort ein Bild von der Arbeit der Feuerwehr. Die Übung erstreckte sich bis nach Einbruch der Dunkelheit – eine zusätzliche Herausforderung für die Freiwilligen, die sie mit Scheinwerfern und Stirnlampen meisterten. Die groß angelegte Aktion mit zwei Feuerwehrfahrzeugen und 30 Rettern in voller Einsatzbekleidung lockte etliche Patienten auf die Balkone, die das Geschehen mit großem Interesse mitverfolgten.

Die insgesamt positive Bilanz der Feuerwehr enthielt auch konkrete Verbesserungsvorschläge, welche die praktischen Rettungsarbeiten weiter erleichtern könnten, zum Beispiel eine Wandbeschriftung der Etagen in den dezentralen Treppenhäusern, um auf den Fluchtwegen schnell zu sehen, wo man sich befindet. Bernhard Fürst, Verwaltungsleiter der Klinik Mallersdorf, bedankte sich beim Feuerwehrteam und den Statisten „für die gute Zusammenarbeit, die konstruktiven Anregungen und die wertvolle Unterstützung, auf die wir im Notfall – der hoffentlich nie eintritt – zählen können.“