Beherzter Kampf bleibt unbelohnt: Pokal-Aus für die Raben gegen Potsdam
(ra) Die Roten Raben sind im Viertelfinale des DVV-Pokals ausgeschieden. Auf neutralem Boden in Stuttgart unterlagen sie dem aktuellen Bundesliga-Zweiten SC Potsdam mit 0:3 (23:25, 21:25, 20:25), wobei die Satzergebnisse die Geschichte dieses engen, umkämpften Duells weit zutreffender dokumentieren als das Gesamtresultat.
Das nur mit neun Spielerinnen angetretene Team von Cheftrainer Florian Völker lieferte dem Favoriten aus der brandenburgischen Landeshauptstadt über die volle Distanz einen mutigen, beherzten Fight und hätte den Gewinn zumindest eines Satzes redlich verdient gehabt.
Die Raben starteten mit Lena Möllers auf der Zuspielposition und ansonsten der gleichen Formation wie beim Achtelfinalsieg in Münster, sprich: Kayla Haneline und Josepha Bock im Mittelblock, den Außenangreiferinnen Danielle Brisebois und Jodie Guilliams sowie Luisa Keller auf Diagonal, dazu Myrthe Schoot als Libera. Neben der am Meniskus operierten Jazmine White mussten die Vilsbiburgerinnen auch auf Corina Glaab verzichten, die beim Training vor Ort einen Ball ins Gesicht bekommen hatte und kurzfristig wegen Übelkeit und Schwindel passen musste.
Einen 1:6-Fehlstart steckten die Raben schnell weg, konnten schon bei 8:8 ausgleichen und lagen bei 11:9 selbst zwei Punkte vorn. Der Anfangssatz verlief komplett auf Augenhöhe; es war eine Freude zu sehen, wie der Außenseiter mit viel Energie und Leidenschaft seine Chance suchte und dabei auch immer wieder spielerisch überzeugende Lösungen fand. Schade, dass aus dem 23:22 letztlich durch SCP- Topscorerin Brittany Abercrombie (15 Punkte) ein 23:25 wurde.
Ein ähnliches Bild im zweiten Abschnitt, als die Roten Raben aus einem 2:6 ein 9:9 machten und wenig später mit 11:10 in Führung gingen. Bei 12:16 reagierte Coach Florian Völker und brachte Alexis Conaway für Danielle Brisebois. Bis 19:20 kämpften sich die Vilsbiburgerinnen heran, ehe sich auf der Zielgeraden wieder Potsdam durchsetzte und Laura Emonts zum 21:25 vollstreckte.
Im dritten Durchgang erwischten die Raben, weiterhin mit Alexis Conaway, den besseren Start, und lagen 3:0 bzw. 8:7 in Front. Woraufhin der SCP die Schlagzahl erhöhte und über 10:13 auf 13:18 davonzog. Zwar zwangen die nie aufsteckenden Vilsbiburgerinnen den Gegner bei 19:23 noch zu einer Auszeit, doch schlussendlich machte Potsdam in Person der Ex-Vilsbiburgerin Vanessa Agbortabi, die auch MVP wurde, den Deckel drauf zum 20:25.
„Wir haben gut gespielt“, analysierte Coach Florian Völker, „wenn wir aus einer guten Annahme gekommen sind. Was uns gefehlt und was heute den Unterschied ausgemacht hat, war jemand, der auch in schwierigen Situationen den Ball killen konnte. Da war Potsdam einfach durchschlagskräftiger.“ Unter dem Strich und angesichts der Umstände sei die Leistung gegen diesen hochkarätig besetzten Gegner „okay“ gewesen, befand der Trainer – „aber ich hatte das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre.“
MVP bei den Roten Raben wurde Lena Möllers, die meisten Punkte machte Josepha Bock (9), gefolgt von Luisa Keller und Jodie Guilliams (je 8). Bereits am Samstag geht’s für die Vilsbiburgerinnen in der Bundesliga mit dem Auswärtsspiel in Erfurt weiter.