GesundheitWetter

Achtung Zecken! – Hier lauert die Gefahr für Zeckenstiche

(ra) Im Sommer ist die Angst vor einem Zeckenstich besonders groß. Zwar ist von Februar bis Oktober „Zeckenzeit“, aber da der Mensch für den Aufenthalt im Freien die warme Jahreszeit bevorzugt, stellt sich dann oft die Frage, welche Gefahren wo und durch einen Zeckenstich lauern. Tückisch wird es, wenn die Parasiten Krankheiten übertragen.  

Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist die häufigste europäische Zeckenart. Zecken können gefährliche Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis oder die Lyme-Borreliose auf den Menschen übertragen. – Foto: Shutterstock

Ab dem Frühjahr besteht die Gefahr, von einer Zecke gestochen zu werden. Wenn die Temperaturen wie in den nächsten Tagen Groß und Klein ins Freie locken, kann ein schöner Waldspaziergang oder ein Streifzug durchs hohe Gras mit einem Zeckenstich unangenehm enden. Eine gute Vor- und Nachsorge schützt weitgehend. 

Zecken lieben es grün

Zecken können überall im Grünen vorkommen und sie mögen Feuchtigkeit. Die Spinnentiere lauern auf ihre Opfer auf Grashalmen, im Unterholz und im Laub. Sie kommen nicht nur in Wald und Wiesen in der Natur, sondern auch in städtischem Grün, Gärten oder auf Sportplätzen vor.  Bereits ab 7 Grad sind Zecken aktiv und Sommertage mit Regen sind für sie ideal. Die Parasiten sind in Deutschland überall zu finden. Einige Gebiete gelten jedoch als Risikogebiete für gefährliche Krankheiten.  

Vorsicht FSME – das sind die Risikogebiete

Ein Zeckenstich kann gefährlich werden. Das gilt vor allem für eine Infektion mit FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), einer viralen Hirnhautentzündung. 

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bundesweit knapp 180 Landkreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen. Ein Infektionsrisiko besteht laut RKI vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und im südöstlichen Brandenburg. Hinzu kommen einzelne Risikogebiete in weiteren Bundesländern. 

Das RKI weist aber auch darauf hin, dass selbst in den ausgewiesenen FSME-Risikogebieten nur wenige Zecken mit dem Virus infiziert sind. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung ist daher sehr gering. 

Impfung gegen eine FSME-Infektion 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Personen, die in FSME-Risikogebieten leben, arbeiten oder sich dort aufhalten und ein Risiko für Zeckenstiche haben, sich gegen FSME impfen zu lassen. 

Werbung

Schutz durch Kleidung und Repellents

Um sich vor Zeckenstichen zu schützen, empfiehlt es sich, bei Aufenthalten in hohem Gras, im Wald oder in Gebüschen lange, helle Kleidung zu tragen. Man kann sich auch mit sogenannten Repellentien schützen, die auf die Haut aufgetragen werden. Das sind abwehrende Mittel. 

Nach dem Aufenthalt im Freien sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden. Bevorzugte Stellen für Zeckenstiche sind zum Beispiel Haaransatz, Ohren, Hals, Achselhöhlen, Ellenbeugen und Kniekehlen. 

Da die FSME-Viren bereits zu Beginn des Saugvorgangs in die Blutbahn des Menschen gelangen, müssen die Zecken sofort entfernt und die Wunde desinfiziert werden. Ein späteres Absuchen des Körpers und Herausziehen der Blutsauger bietet nur wenig Schutz. 

Andere übertragbare Krankheiten

Zecken können verschiedene Krankheiten übertragen. Eine davon ist die bakterielle Infektionskrankheit Borreliose. Sie befällt das Nervensystem, Gelenke und Organe. Deshalb ist eine rasche Entfernung wichtig. 

Das auffälligste Symptom sind rote Flecken, die sich nicht unbedingt an der Einstichstelle befinden müssen. Es gibt aber auch andere unspezifische Symptome. Gegen Borreliose liegt kein Impfstoff vor. Wer erkrankt, wird mit Antibiotika behandelt.

Werbung

Zudem breiten sich exotische Zeckenarten aus, die zunehmend ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Hund darstellen.  

Es wird empfohlen, immer einen Arzt aufsuchen, sobald sich die Einstichstelle entzündet, sich die Haut ringsum ringförmig rötet oder bis zu sechs Wochen nach dem Stich Symptome wie Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen auftreten! 

Zecken richtig entfernen: Das ist zu beachten

Es empfiehlt sich, die Zecke langsam, kontrolliert und dicht an der Haut herauszuziehen. Dazu eignet sich eine spezielle Zeckenpinzette mit gebogenen, spitzen Enden. Wer dieses Werkzeug nicht zur Hand hat, kann auch eine normale Pinzette mit nach innen gebogenen Spitzen verwenden. Die Zecke wird knapp über der Haut gepackt und langsam mit gleichmäßigen Bewegungen herausgezogen. Anschließend sollte die Einstichstelle mit einem Wunddesinfektionsmittel gereinigt und die Hände gründlich gewaschen werden. Bleibt ein kleiner schwarzer Punkt in der Haut zurück, ist das in der Regel harmlos. Der sogenannte Zeckenrüssel wird oft von der Haut abgestoßen.  

Wer sich im Umgang mit Zecken unsicher ist, kann sie auch vom Arzt entfernen lassen. Auch wenn sich die Zecke an schwer zugänglichen Hautstellen wie den Augenlidern oder im Gehörgang befindet, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.