Landkreis Straubing-BogenStraubing

Straubing-Bogen auf dem Weg zum „Fair-Trade-Landkreis“?

(ra) „Der Sachvortrag der Verwaltung zu unserem Fair-Trade-Antrag ist ausgesprochen positiv“ stellte Fraktionsvorsitzender Bernhard Suttner bei der Sitzung der ÖDP/PU-Kreistagsmitglieder am Montag im Gasthaus „Bayerischer Löwe“ in Straubing fest. Es geht dabei darum, sich um das Prädikat „Fair-Trade-Landkreis“ zu bewerben und die entsprechenden Leistungen zu erbringen. Darüber wird der Kreisausschuss am 13.Dezember zu entscheiden haben.


Da bereits seit einigen Jahren die Stadt Straubing und die Gemeinde Atting dieses Prädikat tragen und jüngst auch der Nachbarlandkreis Regen den Entschluss gefasst hat, sich in besonderer Weise für gerechte Löhne und faire Arbeitsbedingungen im Welthandel einzusetzen, würde „in unserer Heimat eine richtige fair-trade-Region entstehen“ sagte Kreisrätin Maria Birkenender, die unmittelbar vor der Fraktionssitzung beim Ehrenamtsempfang des Landrates unter anderem auch wegen ihres langjährigen Einsatzes im Mitterfelser „Kleine-Welt-Laden“ mit der Ehrenamtskarte ausgezeichnet worden war.

Weniger positiv wurde die Vorlage zum zweiten wichtigen Tagesordnungspunkt der kommenden Kreisausschusssitzung eingeschätzt. Nachdem der Landtag einige wesentliche Änderungen am Entwurf zum neuen Landesentwicklungsprogramm vorgenommen hat, müssen sich nun die Kommunen erneut mit der Vorlage zur Aufweichung des sogenannten „Anbindegebotes“ befassen. Die Staatsregierung wollte weitgehende Möglichkeiten für neue Gewerbegebiete an Autobahnen und Bundesstraßen schaffen, die aber dem Landtag zu weit gingen. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Martha Altweck-Glöbl, die den Sitz der ÖDP/PU im Kreisausschuss innehat, zeigte sich erstaunt darüber, dass nun seitens des Landkreises Straubing-Bogen die Vorlage des Landtages nicht unterstützt werden soll: „Gerade wir als traditionell landwirtschaftlich geprägte Region sollten die Böden bewahren und äußerst vorsichtig mit dieser wichtigen Ressource umgehen.“

Der Landtagsvorschlag sei nicht optimal, aber immerhin besser als die Vorlage der Staatsregierung: „Die Abgeordneten wollen die Entscheider ganz zu Recht verpflichten, vor der Ausweisung von Gewerbegebieten in der freien Landschaft wenigstens intensiv zu prüfen, ob nicht doch andere Lösungen möglich sind.“ Sie werde deshalb im Ausschuss für die Landtagsversion stimmen.

Ebenfalls um die Bewahrung der Böden geht es indirekt auch beim dritten Thema der anstehenden Kreisausschusssitzung: Auf Antrag der Freien Wähler soll über den Stand der Straßenbaupläne im Labertal informiert werden. Die Kreisräte Dr. Michael Röder und Helmut Stumfoll betonten, dass man im Marktgemeindrat Mallersdorf-Pfaffenberg zum Planfeststellungsentwurf der Umgehung durch die Labertalaue Widerstand leisten werde.

Maria Birkeneder berichtete vom erfreulichen Verlauf des kürzlich abgehaltenen Donaukongresses: „Es ist einfach großartig, dass nunmehr unter Regie des Bayerischen Umweltministeriums Naturschutzverbände, Landkreise und Fachbehörden einen Master-Plan für die Bayerische Donau erarbeitet haben, der diesem wertvollen Lebensraum rundum gerecht wird.“ Der jahrzehntelange Einsatz für die freifließende Donau habe sich als sinnvoll und letztlich erfolgreich erwiesen.